Geröstete Selleriewurzel mit Tahini-Joghurt

Und mein Rezept für die Liebe

Bald ist Valentinstag und es ist wieder diese Zeit des Jahres, in der ich über die Liebe nachdenke, so wie in den letzten Jahren auch (zum Beispiel hier, hier, hier und hier). Diese Woche habe ich mich gefragt: Wenn die Liebe ein Rezept wäre, was wären die wichtigsten Zutaten? Im Moment würde mein Rezept ungefähr so aussehen:

Eine Portion seelische Reife

Seelische Reife muss nicht mit Lebensjahren einhergehen. Wer seelisch reif ist weiß, dass niemand für sein Glück verantwortlich ist außer er selbst. Das ist vielleicht ein kleiner Gedanke, aber dahinter tut sich eine ganze Welt auf, die meiner Meinung nach am allerwichtigsten für unsere Beziehungen ist. Wenn wir wegkommen von dem Gedanken „Du musst mich glücklich machen/ich muss dich glücklich machen“, dann fällt ein Riesenballast von unseren Beziehungen ab und macht uns frei für – die Liebe!

Ein ordentlicher Schuss Großzügigkeit

Großzügigkeit ist in der Regel eng mit seelischer Reife verwoben. Denn nur wer weiß, dass ihm niemand etwas wegnehmen kann, ist wahrhaft großzügig. Großzügigkeit wird meist mit materiellen Dingen in Verbindung gebracht, aber noch viel wichtiger ist die nicht-materielle Großzügigkeit, die dem anderen erlaubt, er selbst zu sein. Wer großzügig ist, muss nicht kontrollieren, er kann geben, ohne unmittelbar etwas zurück zu erwarten – noch nicht einmal Dankbarkeit. Der Großzügige gibt aus der Fülle seiner selbst. Er weiß, dass das, was er gibt, nachkommen wird und zwar aus der großen Quelle des Lebens, die viel ergiebiger ist als der Partner allein es je sein könnte. In der Gegenwart großzügiger Menschen kann man tiefer atmen und sich besser entspannen. Wer möchte nicht mit so einem Liebespartner zusammen sein?

Eine Messerspitze Zuhören

Wir leben in einer Zeit, in der die meisten lieber reden als zuhören. Das ist schade, da wir nur durchs Zuhören klüger werden. Wirklich zuhören bedeutet nicht nur, nichts zu sagen, während der andere spricht. Wenn wir wirklich zuhören, schenken wir dem anderen unsere volle Aufmerksamkeit und hören nicht nur, was er sagt, sondern auch was er nicht sagt. Echtes Zuhören bringt Menschen zusammen, weil es sich so gut anfühlt.

Eine Handvoll Humor

Ich kenne keinen Menschen, der nicht entweder von sich behauptet, humorvoll zu sein oder genau diese Eigenschaft in einem anderen sucht. Was aber ist eigentlich Humor? Für mich ist Humor, wenn wir dem Leben klar ins Auge blicken und uns entscheiden, es nicht so ernst zu nehmen. Was passiert, wenn wir uns selbst und unseren Partner mit einem humorvollen Blick betrachten? Dann wird alles leichter. Wir legen nicht jedes Wort auf die Goldwaage. Wir lachen kleine Ärgernisse des Alltags einfach weg. Wir nehmen uns selbst und den anderen nicht so ernst. Ha

Eine Prise Loslassen

Manchmal schleppen wir alte Verletzungen und Enttäuschungen aus vergangenen oder gegenwärtigen Liebesbeziehungen noch lange mit uns herum. Nur leider formen sie ein energetisches Muster, über das wir dann wieder und wieder stolpern. Deshalb bin ich nicht dafür, die alten Wunden zu lecken oder Jahre damit zu verbringen, zu verstehen, wie sie entstanden sind, sondern sie stattdessen EINFACH LOSZULASSEN. Das ist nicht immer einfach, aber der einzige Weg zu glücklichen Beziehungen in Gegenwart und Zukunft. Ein wunderschönes Ritual, um Altes loszulassen und sich für neues zu öffnen kommt aus der alten Heiltradition Hawaiis. Das sogenannte Hoʻoponopono, was so viel bedeutet wie „Ordnung schaffen“ kann mit dem Partner oder auch alleine durchgeführt werden. Zuerst sprichst oder denkst Du den Satz “ Es tut mir leid“, dadurch erkennst du an, was du getan hast und nimmst dies an (es kann auch sein, dass Du zu Dir selber sagst, dass es Dir leid tut, dass dir etwas geschehen ist oder dir ein anderer etwas angetan hat). Als nächstes sagst Du „Bitte verzeih mir“. Dann „ich liebe dich“ und schließt mit einem „Danke“, mit dem Gedanken, dass Du das Problem erkennen und heilen durftest.

Ein Löffel Genuss

Genießen bringt Liebende zusammen und erschafft ihnen eine eigene Welt. Das kann der Genuss der körperlichen Liebe sein; der Genuss einer echten Unterhaltung mit offenen Herzen; der Genuss, besondere Momente gemeinsam zu erleben; und natürlich der Genuss der gemeinsamen Mahlzeit. Ich könnte niemals mit einem Mann zusammen sein, der nicht gerne isst. Wenn ich ehrlich bin, würde ich denken, dass ein Mann, der am Tisch nicht genießen kann, auch im Bett nicht besonders sinnlich wäre – aber dieser Gedanke bleibt unter uns, okay?

Genuss schafft Verbindung. Wenn wir etwas genießen – sei es ein Essen, ein anderer Mensch oder die Natur–, dann lassen wir es sinnbildlich in uns hinein, wir öffnen uns dem Erlebnis und verschmelzen damit. Deshalb ist Genuss das A und O glücklicher Liebesbeziehungen.

Und wenn Dir der Genuss über die Jahre ein wenig verloren gegangen ist? Dann fange doch mit dem nächsten Abendessen wieder damit an! Etwas so Einfaches wie ein liebevoll gekochtes Essen, das gemeinsam verspeist wird, kann der Anfang einer sich vertiefenden Genussreise sein, die die Beziehung wieder sinnlich und spannend macht. Und weißt Du was? Du kannst direkt mit diesem Rezept beginnen!

Mein Rezept der Woche

Thomas und ich haben die geröstete Selleriewurzel gestern auf einem großen Teller mit größtem Genuss gemeinsam verspeist. Zwischendurch sahen wir uns an und mussten grinsen, weil es genau die Art von Rezept ist, die wir beide lieben. Die im Ofen geröstet Selleriewurzel hat einen feinen, leicht nussig-süßlichen Geschmack. Das Tahini-Joghurt-Dressing bringt eine angenehm frische Note hinein und die gerösteten Haselnüsse den Biss und ein leckeres Aroma. Dadurch ergibt sich ein komplexer Geschmack, der auf vielen Ebenen glücklich macht – so wie die Liebe selbst.

Und nun möchte ich gerne von Dir wissen: welches sind Deine Zutaten für eine gute Liebesbeziehung? Ich freue mich auf Deinen Kommentar unter diesem Beitrag!

 

Geröstete Selleriewurzel mit Tahini-Joghurt-Dressing

Portionen 2 Personen
Zubereitungszeit 30 Minuten
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Zutaten

Für die geröstete Selleriewurzel:

  • 700 g Selleriewurzel geschält und gewürfelt
  • 2 EL Olivenöl
  • 1/2 TL Salz

Für das Tahini-Joghurt-Dressing (ergibt etwas mehr als benötigt wird):

  • 100 g Joghurt griechischer Art pflanzlich oder von Schaf oder Ziege
  • 3 EL Tahini
  • Schale von 1 unbehandelten Zitrone
  • 6 EL frisch gepresster Zitronensaft
  • 100 ml Wasser
  • 1 TL Salz

Dazu:

  • 60 g Haselnüsse grob gehackt
  • 150 g Babyspinat
  • 1 EL Olivenöl
  • 1 EL frisch gepresster Zitronensaft
  • 1 Prise Salz

So geht's

  • Den Backofen auf 220 °C Umluft und Oberhitze vorheizen.
  • Gewürfelte Selleriewurzel in einer Schüssel mit Olivenöl und Salz marinieren. Ein Backblech mit Backpapier auslegen und die Sellerie gleichmäßig darauf verteilen. Ca. 20 Minuten backen, bis die Sellerie gar und leicht gebräunt ist.
  • Für das  Tahini-Joghurt-Dressing alle Zutaten in einer Schüssel miteinander vermischen.
  • Die Haselnüsse in einer Pfanne ohne Fett unter Rühren anrösten, bis sie leicht gebräunt sind und zu duften beginnen.
  • Den Babyspinat waschen und trockenschleudern. In eine Schüssel geben und mit Olivenöl, Zitronensaft und Salz vermischen (dazu am besten die Hände benutzen).
  • Den Spinat auf Tellern anrichten, die geröstete Selleriewurzel darauf geben, mit Tahini-Joghurt-Dressing beträufeln und mit Haselnüssen bestreut servieren.
Wellcuisine Stefanie Reeb

 

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  1. Sandra schreibt:

    5 Sterne
    Oh, da bin ich ja die Erste, die dieses wunderbare Rezept kommentiert. Ich habe es gerade verspeist und es ist wirklich wirklich köstlich. Sellerie ist irgendwie immer etwas seltsam für mich. Er gehört in jeden Eintopf, aber ansonsten hatten wir uns nicht viel zu sagen. Das ist jetzt anders 🙂 Mit dem frischen Dressing und Portulak, den ich in meiner Biokiste hatte, ein echter Gaumenschmaus.

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