Kalte Thaisuppe

Und warum weniger Narzissmus und mehr Gemeinschaft glücklich macht

Jede Woche Donnerstag oder Freitag setze ich mich an den Schreibtisch und stöbere in mir, was ich gerne mit Dir teilen möchte. Welche Themen sich aufdrängen, was geschrieben werden will. Es ist jede Woche ein spontaner Prozess. In all den Jahren, in denen ich diesen Blog bereits schreibe, haben Thomas und ich noch nie einen Redaktionsplan gemacht und noch nie Beiträge vorweg geschrieben. Das mag vielleicht daran liegen, dass wir nicht so organisiert sind ;–), aber vor allem daran, dass ich es mag, wenn jedes Thema „frisch“ zu Dir kommt. Wenn das, was gerade bei mir aktuell ist, in Echtzeit bei Dir landet.

Kalte Thaisuppe

An manchen Tagen, wenn ich da so sitze und zu greifen versuche, was mich gerade bewegt und über was ich schreiben will, ist da noch ein gewisser Nebel an Gedanken, Emotionen und nicht fertig formulierten Ideen. Aber sobald ich anfange, Dir zu schreiben, formt sich ein Bild und es „läuft“. Wenn Du über die Formulierung stolperst „sobald ich anfange, Dir zu schreiben …“ lass mich ein wenig erklären: Wenn ich die Texte für ein neues Buch schreibe, tue ich mich anfangs oft schwer. Dann lese ich Thomas die ersten Seiten vor und merke selber, dass es noch nicht richtig ist. Dann sagt Thomas: „tu doch einfach so, als würdest Du unseren Bloglesern schreiben“. Dann wirds besser. Tatsächlich überliste ich mich dann manchmal damit, dass ich meine Texte in das Blogtemplate schreibe und dann erst später ins Buch-Dokument kopiere.

Für mich ist dieser Blog ein Ort für Wahrhaftigkeit, genauso wie ein Ort der Gesundheit und des Wohlgefühls. Immer mehr im Leben habe ich das Bedürfnis, dass Dinge echt sind. Wenn ich zum Beispiel in der Gesundheits-Szene unterwegs bin, und Leute kommen so heilig daher und tun so, als würden sie Blumen kacken, dann regt sich bei mir ein Gefühl, das vergleichbar ist mit ganz lauter Heavy Metal Musik. Ich möchte dann gerne den Vorhang runterziehen und schauen, was dahinter ist. Das gleiche Gefühl hatte ich letzte Woche, als Thomas und ich eine Woche am Strand auf einer unserer kleinen Nachbarinseln verbrachten und den Leute zusahen, wie sie in jeder erdenklichen Situation extrem gefakte Selfies machten. In solchen Momenten werden Thomas und ich dann zu Oma und Opa, die im Schatten sitzen und stöhnen: „was soll bloß aus dieser Welt der Narzisten und Selbstdarsteller werden?“

In einer Welt der starken Ich-Bezogenheit – durch die Pandemie noch zusätzlich angeheizt –, in der Narzismus fast schon zum guten Ton gehört, spüre ich, wie sich in mir ein großes Verlangen nach Echtheit und Gemeinschaft bemerkbar macht. Ein Gefühl von: hey, zusammen macht das Leben doch viel mehr Freude. Keiner muss perfekt sein, weil das Leben mit echten Menschen viel schöner ist. Wir sind, wie wir sind, lustig, traurig, nachdenklich, albern. Wir unterstützen uns gegenseitig, auch darin, kritisch, denkend und wach zu sein. Gemeinsam streben wir nach Gesundheit, echtem Austausch, Spaß, Tiefe – all die Dinge, die alleine so viel schwerer zu leben sind. Das Leben ist für jeden manchmal hart, wunderbar, ungerecht, herzzerbrechend, fröhlich, langweilig, aufregend – und jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um noch näher zusammenzurücken und es miteinander zu teilen.

Es gibt kaum einen besseren Platz zum Zusammenrücken als an einem gedeckten Tisch. Am besten natürlich im echten Leben, aber auch am digitalen Tisch kann man gut zusammen sitzen und über Gott und die Welt reden. Das erlebe ich seit 7 Jahren ganz deutlich hier auf diesem Blog. Und diese Woche möchte ich eine kalte Thaisuppe auf den Tisch stellen, denn die Temperaturen haben die 30 Grad deutlich überstiegen und kein Mensch hat Lust auf heißes Essen.

Zum Rezept der Woche

Diese Thaisuppe kommt cremig daher. Ihre seidige Konsistenz erhält sie durch die typischen Sommergemüse Zucchini und Gurke. Die Zucchini wird vor dem Pürieren in der Pfanne weich gekocht, und später kommt alles in den Mixer. Ein schnelles Sommergericht, das mit etwas Brot oder Bratreis zu einer lecker-leichten Hauptspeise werden kann.

Und nun meine Frage an Dich: bist Du auch der Meinung, dass jetzt die Zeit ist, noch mehr auf Gemeinschaft zu setzen? Und hast Du eine Idee oder einen Wunsch, wie diese Gemeinschaft hier auf diesem Blog noch mehr gelebt werden könnte? Ich freue mich auf Deinen Kommentar unter diesem Beitrag!

Kalte Thaisuppe


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Kalte Thaisuppe

Kalte Thaisuppe

Portionen 2 Personen
Zubereitungszeit 15 Minuten
Kühlzeit 1 Stunde
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Zutaten

  • 1 EL Kokosöl
  • 1 kleine Zwiebel geschält und gehackt
  • 2 Knoblauchzehen geschält und gehackt
  • 1,5 EL geschälter und gehackter Ingwer
  • 250 g Zucchini gewürfelt
  • 400 ml Wasser
  • 200 ml Kokosmilch
  • 300 g Gurke geschält und gewürfelt
  • 1 abgeriebene Zitronenschale von einer unbehandelten Zitrone
  • 2 EL Zitronensaft frisch gepresst
  • 1,5 TL Currypulver mehr nach Geschmack
  • ca. 1,5 TL Salz (abschmecken!)
  • 1 Prise Tabasco oder Chili nach Geschmack
  • 2 EL Koriander
  • 1 EL Erdnüsse gesalzen und geröstet

So geht's

  • In einer großen Pfanne Kokosöl erhitzen und gehackte Zwiebel, Knoblauch und Ingwer unter Rühren anbraten. Gewürfelte Zucchini hinzugeben und etwas anbraten. Wasser und Kokosmilch hinzufügen und ca. 8 Minuten bei geschlossenem Deckel leise köcheln lassen.
  • Den Inhalt der Pfanne zusammen mit den anderen Zutaten (außer dem Koriander und den Erdnüssen) in einem Standmixer cremig pürieren.
  • Die Suppe ca. 1 Stunde im Kühlschrank kalt stellen.
  • In Schalen füllen. Koriander und Erdnüsse hacken und die Suppe damit bestreuen. Wer möchte, kann noch einen Hauch Curry-Pulver über die Suppe stäuben.
Wellcuisine Stefanie Reeb

 

Hinterlasse einen Kommentar

  1. Anke Wünsche schreibt:

    5 Sterne
    Danke liebe Stefanie für deine tollen Worte, die mir aus dem Herzen geschrieben sind. Ich würde deinen Text immer so gern teilen, um auch noch viele andere Menschen zum aufwachen zu bewegen. Aber ich sehe auch viel positives in meinem Umfeld und bei vielen jungen Menschen. Das mag natürlich auch an vielen tollen Menschen in meinem Umfeld liegen. Ich danke Dir sehr für die Inspiration für ein bewusstes Wochenende. Herzliche Grüße Anke

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Anke,

      vielen Dank für Deine liebe Rückmeldung! Ich freue mich, wenn Du die Texte, die Dich berühren, teilst!

      Ja, mir geht es glücklicherweise auch so, dass ich in meinem Umfeld viel positives erlebe. Und das, was nicht so positiv ist, macht uns ja einfach noch mal klarer, was wir wirklich wollen. Deshalb ist auch das gut.

      Einen ganz lieben Gruß und hab ein schönes Wochenende!
      Stefanie

  2. Eva schreibt:

    5 Sterne
    liebe stefanie,
    du sprichst mir aus der seele! nicht nur dass ich deine rezepte liebe ( auch deine bücher)und schon vieles nachgekocht und gebacken habe, finde ich deine geschichten und deine gedanken sehr inspirierend. deine art zu erzählen und dein blick auf das leben,… ich fühle mich da sehr angesprochen, weil du so „auf meiner wellenlänge“ bist, so authentisch und offen – du bist einfach du,… glaube ich zumindest, da ich dich ja ( noch ) nicht persöhnlich kenne. zum koch- und yogakurs, habe ich es leider noch nicht geschafft,…
    aber ich bleibe dran und freue mich jedesmal, auf den newsletter!
    ich wünsche dir einen schönen sommer, grüße aus wien, eva gryc

  3. Anja schreibt:

    Liebe Stefanie,
    die Suppe hört sich lecker an. Könnte man die ggf. auch warm essen? Mein Mann mag keine kaltstellen aber ich würde die gerne ausprobieren da du schon sehr oft besondere, schmackhafte Rezepte kreiert hast.

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Anja,

      ja, die Suppe kann man auch warm essen. Du müsstest sie nur langsam erhitzen und nicht köcheln lassen.

      Liebe Grüße
      Stefanie

  4. Max schreibt:

    5 Sterne
    Oh ja. Hab hier vor ein paar Tagen beides beobachtet: eine Frau, die in Serie Selfies gemacht hat, die konnte sich auf Knopfdruck ein bezauberndes Lachen ins Gesicht knipsen, und in den Pausen ist das Gemälde immer sofort wieder in einen traurigen Ausdruck zusammengebrochen. Auf der anderen Straßenseite drei Ältere an einem Tisch, hab nicht verstanden worüber sie sprachen, es klang aber nach geselliger Lebendigkeit 🙂

    Auf mehr (leckeres) Zusammenrücken!

  5. Laura schreibt:

    Liebe Stefanie,
    deine Worte haben bei mir direkten Anklang gefunden. Ich finde es so schade, dass viele Leute nicht „echt “ sind bzw. sich nicht echt zeigen. So vieles soll nach außen hin perfekt erscheinen. Das ist wirklich schade. Umso schöner finde ich die Kommunikation auf deinem Blog.
    Die Suppe hört sich wunderbar an, ich werde sie nächste Woche direkt ausprobieren.
    Liebe Grüße
    Laura

  6. 5 Sterne
    Hallo liebe Stefanie,
    zu allererst möchte ich Dir sagen, dass ich alle newsletter automatisch wegschmeisse, ausser Deine.
    Ich habe das Rezept noch nicht ausprobiert, aber alleine der Gedanke daran ist 5 Sterne wert.
    Ich habe bisher in Italien gelebt (35 Jahre), meine Küche ist ohne Frage das Herz des Hauses und wir sitzen oft stundenlang am Tisch und reden über uns, das Leben, die Welt, Ideen, Projekte…Dazu gehört der Wunsch nach Verbindung, Austausch mit Gleichgesinnten und das wunderbare Gefühl echt zu sein. Echt ist ein so einfaches Wort und so potent. Danke für Deinen Blog. Ich hoffe wir werden uns einmal kennenlernen (und zusammen in der Küche stehen) Liebe Grüsse von Herzen Karin

  7. Ira schreibt:

    Liebe Stefanie,
    ich bin stille Mitleserin und will dir einfach ein großes „Danke für deine tolle Arbeit“ mitteilen.

  8. Regine schreibt:

    4 Sterne
    Hallo Stefanie,
    eine Frage – in deiner Zutatenliste führst du Gurken auf, in deiner Anleitung steht, dass du nur Zucchini zum Köcheln in die Pfanne gibst.
    Vermutlich werden Zucchini und Gurken zusammen gekocht? Schmeckt das? Ich kann mir beide Zutaten getrennt gut vorstellen, zusammen fand ich sie geschmacklich eher schwierig (eine schwierige Liaison…). – Genial fand ich deine Idee, Zucchini als Mayonnaise zu verarbeiten (einer deiner früheren Posts). – Hättest du noch weitere Rezepte mit Zucchini? Oder mit Gurken? Wir haben gerade eine Schwämme von Früchten im Garten 🙂
    Ausprobiert habe ich schon Zucchinimuffins, Zucchinikuchen, Zucchinisalat mit Tomate und Schafskäse – und neulich habe ich gesehen, dass jemand sie zu einem salzigen Aufstrich mit Cashewnüssen verarbeitet hatte (nicht so unseres) und eine kalte Gurkensuppe á la Gazpacho.
    Mir gefallen viele deiner Rezepte richtig gut, weil sie anders sind (ähnlich wie z.B. Sarah Straub bei Insta).
    Ansonsten finde ich deine Überlegungen und Gedanken toll, – mir persönlich fehlt da aber der christliche Bezug, ich hab´s nicht mit Yoga und Buddhismus. – Die „Selfie-Mania“ geht mir total auf den Keks. Ich frage mich immer, ob die „Fotografen“ ihre ganzen Selbstbildnisse überhaupt ein zweites Mal anschauen? Oder sind sie so selbstverliebt, dass sie ihre ganzen (geposteten) Bilder ständig selbst betrachten?
    Un abrazo fuerte y qué os vaya bien!

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