Eingelegte rote Zwiebeln

Die perfekte Zutat für Sandwiches, Burger, Salate oder Omelettes

In unserem kleinen mallorquinischen Dorf im Inneren der Insel spürt man an einem Freitagmorgen, wenn man mit einem Café con leche im Straßencafé sitzt und das Dorftreiben beobachtet, bekannte Gesichter grüßt und einen kleinen Schwatz mit dem Cafébesitzer hält, das „echte“ Mallorca. Mit „echt“ meine ich nicht „alt“, sondern das Mallorca der Menschen, die eben hier wohnen. Eine bunte Mischung aus Mallorquinern, Festland-Spaniern, Engländern, Holländern, Schweden und Deutschen (etc.). Es ist das Mallorca, das mir so gut gefällt. Es ist vertraut, liebenswürdig, herzlich und unkompliziert. Und es zieht Menschen an, die es mögen, auf dem Land oder in einem kleinen Dorf zu wohnen. Die morgens Fotos vom Sonnenaufgang machen, einen kurzen Abstecher zum Meer machen, einen Cafécito im Dorfcafé trinken und sich dann an den Schreibtisch zum Arbeiten setzen.

Lange Jahre hat man darüber geredet, dass „die Jungen“ vom Dorf in die Stadt ziehen und die Dörfer veraltet und leer hinter sich lassen. In unserem kleinen mallorquinischen Dorf ist das Gegenteil der Fall. Junge Leute (von Mallorca und aus der ganzen Welt) ziehen hierher, weil sie den entschleunigten Lifestyle mögen. Auf dem Dorf kennt man sich, und das kann sich auch ganz unspießig anfühlen. Nämlich so, dass man aufeinander zählen kann. Das bedeutet, dass der Mechaniker mit einem Ersatzreifen zu uns nach Hause kommt, wenn das Auto einen Platten hat und wir keinen Abschleppdienst holen müssen. Oder dass der Verkäufer in der Bauernkooperative anbietet, einen besonders schweren Einkauf direkt in den Kofferraum zu laden. Oder dass der Elektriker abwinkt, wenn man ihm für eine kleinere Arbeit Geld geben will, weil man sich doch kennt und er doch sowieso gerade vorbei gekommen wäre.

Unser Dorfbäcker ist in seinen Dreissigern und hatte vorher eine Bäckerei in Hamburg. Nun verkauft er Brote aus mallorquinischem Urgetreide (Xeixa) neben norddeuschen Franzbrötchen an Einheimische und Reisende. Unser Lieblingscafé ist gleich um die Ecke und wird von einem Freund und seiner Crew betrieben, die allesamt echte Foodies sind und den besten Kaffee und die leckersten Sandwiches zubereiten. Die Sandwiches sind ein echtes Erlebnis, weil sie aus so vielen unterschiedlichen Geschmacks-Elementen besteht, die sich aber wunderbar ergänzen. Ein Element, das immer mal wieder zum Einsatz kommt, sind eingelegt rote Zwiebeln. Die sehen so hübsch aus und sind durch das Einlegen so lecker, dass ich angefangen habe, sie selbst zu machen und immer ein Glas davon im Kühlschrank zu lagern.

Eingelegte rote Zwiebeln sind Alleskönner. Sie passen perfekt zu belegten Broten, zu Burgern, Omelettes, Gegrilltem oder Salaten. Durch das Einlegen verlieren sie ihre Schärfe und sind auch besser verträglich. Die Mischung aus Süße und Säure zusammen mit dem Zwiebelgeschmack verleiht jedem Gericht einen echten Kick. Da sie superschnell zubereitet werden können (10 Minuten maximal) spricht nichts dagegen, sie für alle Gelegenheiten vorrätig zu haben. Zutaten wie diese machen aus einem superschnellen Essen eine Delikatesse und genau dafür liebe ich sie so sehr.

Und nun meine Frage an Dich: hast Du schon mal Zwiebeln oder anderes Gemüse eingelegt? Wie sind Deine Erfahrungen? Und eine ganz andere Frage: liebst Du das ländliche Mallorca auch so sehr wie ich? Dann hinterlasse einen Kommentar unter diesem Beitrag!

 

Eingelegte rote Zwiebeln

Portionen 1 Glas à 500 ml Füllmenge
Zubereitungszeit 10 Minuten
Wartezeit 8 Stunden
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Zutaten

  • 1 mittelgroße rote Zwiebel
  • 150 ml Apfelessig alternativ: ein milder Weißweinessig, zum Beispiel weißer Balsamico
  • 150 ml Wasser
  • 50 ml Ahornsirup
  • 1 TL Salz

So geht's

  • Die Zwiebel schälen und mit der Mandoline oder dem Messer in sehr dünne Scheiben (Ringe) schneiden).
  • In ein Glas mit Deckel mit einer Füllmenge von ca. 500 ml geben.
  • In einer Schüssel oder einem Messssbecher Apfelessig, Wasser, Ahornsirup und Salz miteinander vermischen. Über die Zwiebeln gießen. Die Zwiebeln sollten von der Flüssigkeit bedeckt sein. Ist das nicht der Fall, dann einfach noch etwas Essig und Wasser in gleichen Mengen hinzufügen.
  • Das Glas gut verschließen und über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen.
  • Die eingelegten Zwiebeln halten sich, gut verschlossen im Kühlschrank, 2 bis 3 Wochen.

Wellcuisine-Tipp

Du kannst Deine Zwiebeln auch aromatisieren. Das geht unter anderem mit folgenden Zutaten, die Du einfach ins Glas dazu gibst:
– Senfkörner
– Koriandersamen
– geschälter Knoblauch (ganze Zehen)
– Kreuzkümmel
Wellcuisine Stefanie Reeb

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  1. Kirsten Altmann schreibt:

    5 Sterne
    Liebe Stefanie,
    danke vorab für alle Deine lieben Newsletter und super leckeren Rezepte.
    Seit 2018 lebe ich auf Mallorca auf dem Land in Santa Margalida und Du beschreibst heute genau das, was ich seit dem mit sehr viel Freude erleben darf.
    Unser Tischler aus dem Dorf versorgte mich im Winter fast täglich mit kleingeschnittenem Holz!
    Er wusste, dass mein Mann für ein paar Wochen in Hamburg war und ich sollte nicht frieren, sondern den Ofen anheizen.
    Meine Nachbarin, die tatsächlich mit ihren 50 Jahren diese Insel noch nie verlassen hat, stellt mir regelmäßig Obst, Gemüse, Eier, Olivenöl vor die Tür – ihr Vater versorgt sie und ihre Familie aus dem Garten und es ist jedes Mal zuviel :-), so bekommen wir einen Teil davon geschenkt.
    Durch die Pandemie sind die Bewohner in unserer Straße sehr eng zusammengerückt.
    Unsere Entscheidung auf Mallorca zu leben haben wir noch keinen Tag bereut.
    Ich lebe so gerne hier! – Mein Mann braucht ab und zu noch sein geliebtes Hamburg.
    Wenn Du magst, würde ich mich freuen, mal einen Kaffee mit Dir in Eurem Lieblingscafé zu trinken.
    ***
    Bisher habe ich noch kein Gemüse eingelegt.
    Kenne es nur von meiner Oma.
    Die Zwiebeln werde ich aber probieren, esse sie sonst gerne gegart.
    Herzlichen Gruß aus dem Nordosten Mallorcas,
    Kirsten

  2. Tatjana schreibt:

    Liebe Stefanie, die roten Zwiebeln werd ich sicher demnächst ausprobieren, deine Cashewmajo zum Spargel, (mit leichter Abwandlung, war eine Krönung (schon zum Frühstück), die ich wahrlich erhebend fand… und ja ich hab schon dies und das eingelegt, zb: früher des öfteren Knobi in einem Essigsud, die mussten darin warten, bis sie langsam Glasig wurden, sehr lecker, aber ich weiss gar nicht, ob ich das Rezept noch habe und dann habe ich, auch eher in jungen Hausfrauenjahren öfter Kürbis süß/sauer/scharf in Ingver(sirupartig) eingelegt, der fand auch immer gut Abnehmer… aber da gäbe es ja noch sooo viele inspirierende Ideen, wie und was man noch so alles einlegen könnte… nach Mallorca habe ich s leider noch nicht geschafft in diesem Leben, nicht mal nach Spanien… (das liegt wohl daran, dass ich selbst wo wohne, wo andere Urlaub machen und ich so verliebt in unser Land bin), ….dafür rede ich ganz gut Spanisch und habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, eines Tages doch auch mal in diese Richtung zu reisen… Liebe Grüsse aus m kleinen Wiesental Tatjana

  3. Lisa schreibt:

    Wie wunderschön du das beschreibst. Ja genau diese Art zu leben versuchen wir auch mehr und mehr in unseren Alltag zu bringen. Mein Mann ist selbstständig und kann von zu Hause aus arbeiten. Ich bin aufgrund meiner zweiten Schwangerschaft gerade freigestellt und auch zu Hause und werde es auch eine Zeit lang für das zweite Kind sein. Dadurch genießen wir ebenso den Luxus wenn Kind Nr 1 im Kindergarten untergebracht ist das eine oder andere mal spontan, auch gerne mit dem Rad in die Stadt zu fahren und uns mitsamt des Hundes in ein Café zu setzen. Gerne auch wenn Markt ist. So trifft man den einen oder anderen, hält einen Plausch, trinkt etwas schönes wie zB einen Veganen Latte Macchiato etc. und radelt dann zurück. Dort setzt sich mein Mann gerne mit dem Rechner in den Wintergarten oder direkt raus auf die Terrasse um zu arbeiten. Ich bringe die Einkäufe unter und mache was so anfällt. Wunderbar. So startet es sich leichter!
    Das Leben sollte gelebt werden, nicht verschwendet!
    Jeder Tag hält etwas schönes bereit, wir müssen nur die Augen öffnen für die kleinen Details….
    Ich wünsche dir auf deiner so wunderschönen Insel weiterhin so wundervolle Morgende und Tage, lass dir das Leben gefallen. Es wird ein gutes sein! Es grüßt und herzt dich, Lisa

  4. Christine Singler schreibt:

    Liebe Stefanie, immer wieder gerne lese ich deine Berichte und koche, backe deine Rezepte nach. Super! Auch wir leben auf dem Lande in GOOD OLD DÖRLINBACH ineinem seitental der rheinebene schon schwarzwaldfefilde. Sehr schön. Und doch würde mich eine Reise nach Mallorca mal reizen. Kann ja noch werden… ganz liebe grüsse christine

  5. Sabine Kosova schreibt:

    Liebe Stefanie, ich habe keine Erfahrungen mit Gemüse einlegen gemacht.
    Letztes Jahr wurden unsere Tomaten einfach nicht reif, das lag vielleicht am Regen.
    Mein Mann(der sich auch um das Gemüse im Garten kümmert) hatte die Idee, die grünen Tomaten einzulegen. Ich muss sagen,die schmecken echt lecker.
    Dein Rezept werde ich aber gerne ausprobieren.

    Leider, war ich erst einmal auf dieser wunderschönen Insel, hoffe aber, dort nochmal hinzufliegen.

    Gott sei dank ,habe ich Glück und wohne auch sehr schön.
    Natur, Berge und Seen….. aber das ländliche Mallorca würde ich gerne kennenlernen.

    Alles Liebe und Gute
    Sabine

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