Vanillekekse

Neulich waren mir die selbstgemachten Süßigkeiten ausgegangen und ich musste für Nachschub sorgen. Als ich darüber nachdachte, was ich backen könnte, fielen mir Vanillekipferl ein. Ich liebe Vanillekipferl, mag ihren sanften Geschmack und ihre sandige Konsistenz. Da ja nun gerade nicht Weihnachten ist, entschloss ich mich, die Kekse rund statt sichelförmig zu backen. So werden sie zur Süßigkeit, die man das ganze Jahr über genießen kann.

Als ich mit meinen Vanillekeksen und einer Tasse Grüntee am Nachmittag im Garten saß, überkam mich ein Wohlgefühl, das sich wie eine Cashmere-Decke um mein Herz legte. Kein Wunder, denn Vanille wirkt auf der emotionalen Ebene entspannend, stärkend und stimmungsaufhellend. Sie ist ein echtes Kuschelgewürz, steigert die Lebensfreude, fördert die Intuition und weckt ein heimeliges Gefühl von Geborgenheit. Sie ist wie eine kleine Oase der Entspannung und Liebe.

Als ich meinen Keks aß und meinen Gedanken rund um die liebliche Vanille nachhing, blätterte ich in einem Buch, in dem ich Gedanken, Zitate und Gedichte sammle, die mir gefallen oder mich an etwas erinnern. Und da schlug ich eine Seite mit einem Gedicht von Charlie Chaplin über Selbstliebe auf, das er anlässlich seines 70. Geburtstags geschrieben hatte. Und was könnte besser zu einer Tea Time mit Vanillekeksen und -Gedanken passen als die Worte dieses Mannes, der wie kein anderer für Freude, Witz und Vergnügen steht:

Als ich begann mich selbst zu lieben

von Charlie Chaplin, 16.4.1959

„Als ich begann mich selbst zu lieben, erkannte ich, dass Schmerz und emotionales Leid nur Warnzeichen dafür sind, dass ich dabei war gegen meine eigene Wahrheit zu leben. Heute weiß ich, das ist Authentizität.

Als ich begann mich selbst zu lieben, habe ich verstanden, wie sehr ich jemanden verletzen kann, wenn ich versuche, ihm meine Wünsche aufzuzwingen, obwohl ich wusste, dass der Zeitpunkt nicht richtig war und obwohl ich selber diese Person war. Heute nenne ich das Selbstachtung.

Als ich begann mich selbst zu lieben, habe ich aufgehört, mich nach einem anderen Leben zu sehnen, und erkannte, dass alles, was mich umgibt, mich einlädt zu wachsen. Heute nenne ich das Reife.

Als ich begann mich selbst zu lieben, habe ich verstanden, dass ich immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin und alles im genau richtigen Moment geschieht. Also konnte ich gelassen bleiben. Heute nenne ich das Selbstvertrauen.

Als ich begann mich selbst zu lieben, hörte ich auf, mir meine eigene Zeit zu stehlen und hörte auf, riesige Projekte für die Zukunft zu planen. Heute mache ich nur das, was mir Freude bereitet; Dinge, die ich liebe und die mein Herz zum Lachen bringen. Und ich tue sie auf meine eigene Art und Weise und in meinem eigenen Rhythmus. Heute nenne ich das Einfachheit.

Als ich begann mich selbst zu lieben, befreite ich mich von allem, was nicht gut für meine Gesundheit ist, von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen und von allem, das mich runter zog und weg von mir selbst brachte. Anfangs nannte ich diese Haltung gesunden Egoismus. Heute weiß ich, es ist Selbstliebe.

Als ich begann mich selbst zu lieben, hörte ich auf, immer recht haben zu wollen. Und seitdem war ich seltener im Unrecht. Heute habe ich entdeckt, das ist Bescheidenheit.

Als ich begann mich selbst zu lieben, weigerte ich mich, in der Vergangenheit zu leben und mich um die Zukunft zu sorgen. Jetzt lebe ich nur für den gegenwärtigen Moment, in dem alles geschieht. Heute lebe ich jeden einzelnen Tag – Tag für Tag – und ich nenne es Erfüllung.

Als ich begann mich selbst zu lieben, da erkannte ich, dass mich mein Verstand durcheinanderbringen und krank machen kann. Aber als ich ihn mit meinem Herzen verband, wurde mein Verstand zu einem wertvollen Verbündeten. Heute nenne ich diese Verbindung Weisheit des Herzens.

Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen, Konflikten oder Problemen mit uns selbst oder anderen zu fürchten. Sogar Sterne kollidieren und aus ihrem Zusammenprall werden neue Welten geboren. Heute weiß ich: Das ist das Leben!”

Und nun meine Frage an Dich: Wie gefällt Dir Charlie Chaplins Gedicht? Ich freue mich auf Deinen Kommentar unter diesem Beitrag!

Vanillekekse

Portionen 40 Kekse

Zubereitungszeit 40 Minuten Min.

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Zutaten

• 200 g Dinkelmehl, Type 1050 alternativ: meine glutenfreie Mehlmischung
• 100 g gemahlene Mandeln
• 1/3 TL Salz
• 150 g natives Kokosöl Zimmertemperatur
• 80 ml Ahornsirup Grad A
• 1 TL gemahlene Bourbonvanille
• 3 EL Birkenpuderzucker* zum Bestäuben Dafür Birkenzucker im Häcksler fein mahlen

So geht's

• Den Backofen auf 180 °C vorheizen.
• Alle Zutaten außer dem Birkenpuderzucker in der Küchenmaschine oder mit dem Pürierstab vermengen.
• Ein Backblech mit Backpapier auslegen und je 1/2 Esslöffel Teig entnehmen, mit den Händen zu einer Kugel rollen, aufs Backblech legen und minimal flacher drücken.
• Die Kekse 10–12 Minuten backen, bis sie an den Rändern leicht gebräunt sind. Abkühlen lassen.
• Die Kekse im Birkenpuderzucker wälzen.

Wellcuisine-Tipp

*Achtung: Birkenpuderzucker ist gefährlich für Tiere. Tiere können ihn, anders als Menschen, nicht verstoffwechseln und dürfen ihn auf keinen Fall essen! Wer besonders gefräßige (und diebische ;–) Tiere zuhause hat, verwendet besser normalen Puderzucker. 

Wellcuisine Stefanie Reeb