Low carb pancakes

Und was Du über Kohlenhydrate wissen solltest

Die Betreff-Zeile der Emails, die mich erreichen, funktioniert ein bisschen wie ein Radar. Je öfter ein bestimmter Begriff darin auftaucht, desto sicherer kann ich mir sein, dass ein Thema gerade „heiß“ ist. Und in letzter Zeit ist „Low Carb“ heiß, ganz heiß. Ernährungstrends sind ja wie die Mode: hat man eine Weile kurze Röcke getragen, will man wieder Lange haben, fand man letzten Sommer Röhrenjeans toll, zieht man diesen lieber Schlaghosen an. In der Ernährung ist das ähnlich: eine Weile haben wir ja kein Fett gegessen, dann wenig Eiweiß und jetzt sind es eben die Kohlenhydrate, die dran glauben müssen. Prinzipiell bin ich ja eine Verfechterin einer ganzheitlichen Ernährungsweise und wie das Wort GANZheitlich schon sagt, geht es dabei um eine möglichst breit aufgestellte Ernährungspalette, bei der man keine der Lebensmittelgruppen ausschließt. Andererseits fällt es uns sowohl in der Mode als auch in der Ernährung schwer, die richtige Balance zu finden. Und weil wir in der Regel viel zu viele Kohlenhydrate essen, essen wir jetzt eben auf einmal gar keine mehr.

Tatsächlich ist ein zuviel an Kohlenhydraten ganz schlicht und ergreifend: Mist. Genforscher der Norwegian University of Science and Technology haben kürzlich bestätigt, dass eine Ernährung mit sehr viel Kohlenhydraten entzündungsfördernd wirkt und bestimmte Gene so beeinflusst, dass diese gegen uns arbeiten und zu unseren bekannten Volkskrankheiten wie Diabetes, Demenz und Krebs führen. Das heißt aber nicht, dass wir gar keine Kohlenhydrate essen sollten, sondern einfach weniger. Nämlich am besten so viele, dass sie 1/3 unserer Ernährung ausmachen. Die anderen zwei Drittel bestehen im Idealfall aus gleichen Teilen Fett und Eiweiß. Und das alles am besten so natürlich wie möglich.

Wenn der Körper allerdings bereits aus der natürlichen Balance geraten ist, bemerkt man das an einem oder mehreren der folgenden Symptome:

– Entzündungen machen sich breit

– Pilzinfektionen entstehen

– man ist chronisch krank

– man fühlt sich schlapp und hat keine Energie

– man nimmt ständig zu bzw. ist übergewichtig und kann nicht abnehmen

– man leidet unter einem stark schwankenden Blutzuckerspiegel mit einhergehendem Heißhunger und zittrigem Schwächegefühl.

In all diesen Fällen spricht einiges dafür, eine zeitlang „Low Carb“ zu essen.

Hier ein paar der wichtigsten Fragen und Antworten zu Low Carb:

1. Was zeichnet eine Low-Carb-Ernährung aus?

Bei der Low Carb-Ernährung wird der Kohlenhydratanteil der Nahrung stark reduziert. Man verzichtet also weitestgehend auf Lebensmittel wie Brot, Nudeln, Reis, Müsli, Kartoffeln und Zucker. Stattdessen konzentriert man sich auf Gemüse, Salate und protein- und fetthaltige Lebensmittel. Dadurch vermeidet man extreme Hochs und Tiefs des Blutzuckerspiegels mit allen damit einhergehenden Nebenwirkungen wie Energieverlust, Heißhunger und Entzündungen bis hin zu Krankheiten wie Diabetes. Je nach Low Carb-Ernährungskonzept können jedoch zwischen 20 und 130 g „gute“ Kohlenhydrate wie Früchte oder Pseudogetreide wie Quinoa und Buchweizen pro Tag gegessen werden.

2. Wann eignet sie sich?

Low Carb eignet sich für Menschen, die abnehmen möchten, da die Fettverbrennung erst einsetzt, wenn der Blutzuckerspiegel und damit auch der Insulinspiegel sinken. Ideal ist sie außerdem für alle, die bisher aufgrund einer von Kohlenhydraten und Zucker geprägten Ernährung unter einem stark schwankenden Blutzuckerspiegel leiden und diesen ausgleichen möchten. Auch bei chronischen Entzündungen kann eine ausgewogene Low Carb Ernährung mit viel Gemüse hilfreich sein.

3. Was gibt es in der Praxis zu beachten, dass der Körper ausreichend mit allen Nährstoffen versorgt wird?

Manche Low Carb-Ernährungskonzepte sind sehr einseitig und bestehen zum größten Teil aus tierischem Eiweiß. Das kann auf Dauer zu Mangelzuständen, Energieverlust und Entzündungen führen. Ich empfehle eine ausgewogene Low Carb-Ernährung mit viel Gemüse und Salaten als Grundlage, hochwertigen Fetten wie Olivenöl und Kokosöl, Nüssen, kleineren Mengen an Hülsenfrüchten und tierischem Eiweiß und je nach Bedarf bis zu maximal 130 g „guten“ Kohlenhydraten wie Obst und Pseudogetreiden wie Quinoa. Diese am besten am Morgen oder zur Mittagszeit essen, jedoch nicht am Abend.

Und nun zum Rezept: Low Carb soll ja keine Strafe sein, sondern möglichst Spaß machen. Und da ist es gut, ein paar leckere Rezepte auf Lager zu haben. So wie diese Pancakes. Sie werden mit gemahlenen Mandeln, Eiern und Banane gemacht und sind wunderbar fluffig und schmecken leicht süß. Zusammen mit den Beeren eignen sie sich also für Menschen, die ein süßes Frühstück lieben, aber auf Zucker und Weißmehl verzichten wollen. Für mich sind sie jedenfalls seit neuestem ganz oben auf der Liste meiner liebsten Arten, den Tag zu beginnen.

Low Carb Pancakes

Portionen 2 Personen
Zubereitungszeit 20 Minuten
Rezept drucken

Zutaten

Für den Teig:

  • 80 g gemahlene Mandeln
  • 1 TL Weinstein-Backpulver
  • ½ TL Zimt
  • 1/8 TL Salz
  • 1 reife Banane
  • 2 Eier
  • 2 TL Kokosöl zum Anbraten

Zum Garnieren:

  • 1 Handvoll Beeren
  • optional etwas Natur-Joghurt zum Beispiel Soja oder Kokos

So geht's

  • Gemahlene Mandeln, Weinstein-Backpulver, Zimt und Salz in einer Schüssel vermischen.
  • Die Banane schälen und mit einer Gabel fein zerdrücken. Zusammen mit den Eiern unter die Mandelmischung rühren.
  • Eine beschichtete Pfanne erhitzen, 1 TL Kokosöl hineingeben und jeweils drei Pancakes darin anbraten. Pro Pancake etwa 1–2 EL Teig in die Pfanne geben und auf beiden Seiten je 2 Minuten braten, bis der Teig gebräunt ist. Ganz vorsichtig umdrehen, damit der Teig nicht zerfällt, und 1–2 Minuten anbraten, bis auch diese Seite gebräunt ist.
  • Die Pancakes mit Joghurt und ein paar Beeren servieren.
Wellcuisine Stefanie Reeb

Hinterlasse einen Kommentar

  1. Anke schreibt:

    Liebe Stefanie.

    Gibt es eine vegane Alternative?

    Gruß, Anke

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Anke,

      ich habe es noch nicht probiert, aber es könnte sein, dass man die zwei Eier mit 2 EL Maisstärke, mit 6 EL Wasser vermischt, ersetzen kann.

      Liebe Grüße
      Stefanie

  2. Nina schreibt:

    Hallo Stefanie,

    ich habe Pancakes schon mit Banane und Haferflocken gemacht aber gemahlene Mandeln habe ich noch nicht verwendet, stelle es mir geschmacklich aber lecker vor. Meist sehen meine Pancakes allerdings optisch immer nicht so schön aus. Ich nehme meist auch am liebsten Joghurt und Obst dazu oder auch Erdnussmus oder Ähnliches.

    Viele Grüße
    Nina

  3. Barbara schreibt:

    Liebe Stefanie,
    wow, das sind ja tolle pancakes. Ich habe sie heute zum ersten Mal gemacht. Danke für die vegane Ergänzung, Maisstärke und Wasser funktioniert prima!
    Herzliche Grüße,
    Barbara

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Barbara,

      wie schön! Das freut mich sehr! Ja, ich bin auch immer froh, wenn die vegane Variante gut funktioniert. Maisstärke oder auch Tapiokastärke sind da immer gute Hilfsmittel.

      Liebe Grüße an Dich
      Stefanie

  4. Vanessa schreibt:

    Liebe Stefanie,

    ich bin auf dein Rezept über das alverde-Magazin von der dm-Drogerie aufmerksam geworden.

    Da ich kein Mandelmehl zu Hause hatte, stattdessen aber Kokosmehl, hatte ich das Rezept mit 60 g Kokosmehl ausprobiert. Da das Kokosmehl ja eher Wasser entzieht, habe ich mehr Mandelmilch hinzugefügt, dass der Teig nicht so trocken ist.

    Jedoch hält der Teig in der Pfanne nicht zusammen und verfällt.

    Zum Braten habe ich auch Kokosöl verwendet.

    Hast du hier einen Tipp für mich? Geschmacklich schmecken die kleinen Pancake-Stücke nämlich lecker 😉

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Vanessa,

      vielen Dank für Deinen Kommentar! Ja, der Austausch von glutenfreiem Mehl ist oft ziemlich tricky. Ich habe das Rezept leider noch nicht mit Kokosmehl getestet. Vielleicht könntest Du beim nächsten Mal ein Ei mehr benutzen? Das sollte helfen.

      Einen lieben Gruß!
      Stefanie

  5. Anika schreibt:

    Liebe Stefanie,
    Was würdest du statt Mandelmehl empfehlen? Mein Sohn soll seine Ernährung weizenfrei gestalten, aber auf Nüsse und Mandeln ist er allergisch ?
    Liebe Grüße

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Anika,

      ich denke, Du könntest entweder Dinkelmehl, Hafermehl oder Buchweizenmehl verwenden (bei Buchweizenmehl etwas mehr Fett hinzufügen, da es etwas trockener ist) oder aber Du kannst es mit gemahlenen Erdmandeln versuchen. Sie sind keine Nüsse sondern gehören zur Familie der Sauergradsgewächse und werden von Nussallergikern in der Regel gut vertragen. Sie können in den meisten Rezepten die gemahlenen Mandeln ersetzen.

      Liebe Grüße!
      Stefanie

      1. Anika schreibt:

        Danke ?

Schreibe einen Kommentar

Deine Mail wird nicht veröffentlicht Erforderliche Felder sind mit * markiert

Rezeptbewertung




Schließen
© 2024 Wellcuisine, Stefanie Reeb