Glutenfreie Pfannenbrote

Und was die Yogis über das Jahr 2020 sagen

Meine Liebe zu Zahlen war nie besonders groß. Das lag am Trauma des schulischen Mathe-Unterrichts, der mir bis heute noch den ein oder anderen Alptraum beschert, in dem ich glaube, dass ich die Abi-Matheprüfung noch mal machen müsste. Erst in der Zeit meiner Yogalehrer-Ausbildung, als ich erstmals von Numerologie hörte, wuchs meine zarte Zuneigung zur Zahlenwelt, die sich bis heute noch um einiges vertieft hat. Dazu muss man wissen, dass die Numerologie eine sehr alte Wissenschaft ist, die seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. angewandt und gelehrt wird. Sie geht davon aus, dass jede Zahl von 1 bis 9 eine gewisse Schwingung verkörpert und diese Zahlen die Essenz der Welt darstellen. Denn alle Zahlen des Universums können, wenn man sie summiert, auf diese 9 Zahlen zurück geführt werden. Die Yogis haben ihre eigene Numerologie entwickelt, die vedische Numerologie genannt wird. Sie hat mich vom ersten Moment an fasziniert und seitdem nicht mehr losgelassen. Und da dieses Jahr 2020 so eine besonders schöne Zahl ist, wollte ich ein wenig vom yogischen Wissen dazu mit Dir teilen.
Das Jahr 2020 steht unter dem Einfluss der Nummer 4  (2+0+2+0=4). Die 4 steht für den neutralen Geist, der einen direkten Zusammenhang zum Herzen hat. Wenn man in einer Situation neutral bleibt und sie nicht bewertet, dann kommt man automatisch in die Energie des eigenen Herzens und kann intuitiv handeln. Intuitive Entscheidungen sind von außen nicht immer nachvollziehbar, folgen aber einer inneren Logik. Sie bedienen eine höhere Intelligenz, die aus jedem Problem eine Entwicklungsmöglichkeit macht und jede Chance sinnvoll nutzt.
Viele Menschen denken, dass es im Yoga nur um das – lang gesteckte – Ziel der Erleuchtung geht. Tatsächlich ist ein mindestens ebenso wichtiges Ziel, eine neutrale Grundhaltung zu üben. Denn der neutrale Geist ist in Wahrheit der Geist des Yogis. Das ist dann so ziemlich das Gegenteil von Dschungel-Camp. Wo keine Neutralität, sondern nur Bewertung ist, herrscht Drama und Konfusion. Wo Neutralität ist, herrschen Frieden und Klarheit. Ein Jahr mit der Nummer 4 funktioniert besser, wenn wir Situationen so akzeptieren, wie sie sind und uns sagen: Es ist wie es ist. Diese Haltung hat eine große Kraft, weil wir keine Zeit verschwenden mit Bewertungen (das gefällt mir nicht / das sollte anders sein / das war anders versprochen), sondern unmittelbar auf unser Gefühl hören, das uns sagt, wie wir uns verhalten sollten.
Akzeptanz ist im Jahr 4 auch uns selbst gegenüber gefordert. Indem wir uns darin üben, uns so zu sehen, wie wir sind: perfekt und gleichzeitig für immer „work in progress“. Die 4 ermutigt uns, uns jetzt so anzunehmen wie wir sind und Frieden zu schließen mit dem Punkt im Leben, an dem wir gerade stehen. Wer glaubt, dass dies zu Stillstand führt, liegt falsch. Liebevolle Akzeptanz ist ein Entwicklunsbeschleuniger, der uns den nächsten Schritt noch viel schneller gehen lässt.
Da die 4 keine logische oder intellektuelle sondern eine nicht-lineare Zahl ist, sind in so einem Jahr „Wunder“ möglich, die man rein rational nicht erklären kann. In diesem Jahr können wir also, einem Zitat von Yogi Bhajan folgend, nicht nur an Wunder glauben, sondern fest auf sie bauen. Und vielleicht ist das die beste Nachricht.
Wenn ich eine sanfte Überleitung von der Numerologie zu meinem Rezept der Woche finden wollte, dann würde ich wohl sagen, dass Brotbacken etwas Magisches hat. Wer schon mal einen Brotteig beim Gehen beobachtet hat, wird festgestellt haben, dass er lebendig wirkt. Man merkt ihm an, wie zufrieden er ist (mit der Temperatur) und dass er bestimmte Dinge gar nicht mag (zu heißes Wasser für die Hefe oder Edelstahl). Wenn dann das fertig gebackene Brot vor mir liegt, wirkt das immer wie ein Wunder für mich. Bei meinem Brot der Woche verstärkt sich dieser Eindruck sogar noch, denn es ist glutenfrei, was ja beim Brotbacken immer anspruchsvoll ist, und kommt statt aus dem Ofen aus der Pfanne. Und dann sind da noch Konsistenz und Geschmack – ich finde beide wunderbar. Kombiniert mit einem israelischen Dipp (zum Beispiel Muhammara, Baba Ganoush, oder Hummus) und einem kleinen Salat wird daraus ein ganz besonderer Genuss, der rational nicht erklärt werden kann, aber das Herz glücklich macht.

Glutenfreie Pfannenbrote

Portionen 15 Stück
Zubereitungszeit 30 Minuten
Warte- und Backzeit 1 Stunde
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Zutaten

  • 21 g frische Hefe alternativ: 7 g Trockenhefe
  • 500 ml warmes Wasser
  • 1/2 EL Ahornsirup
  • 250 g schnellkochende Polenta
  • 250 g meine glutenfreie Mehlmischung Alternative: Dinkelmehl Typ 1050. Bei Verwendung von Dinkelmehl die Wassermenge von 500 ml auf 300 ml reduzieren
  • 1,5 TL Salz
  • Olivenöl zum Braten

So geht's

  • Hefe mit warmem Wasser und Ahornsirup vermischen und 5 Minuten stehen lassen.
  • Polenta, Mehl und Salz in einer Schüssel mischen. Die Hefe zugeben und mit einem Holzlöffel verrühren (wird der Teig mit Dinkelmehl gemacht, dann ca. 3 Minuten verkneten).
  • Den Teig mit einem sauberen Geschirrtuch abdecken und an einem warmen Ort 1 Stunde gehen lassen.
  • 1 EL Olivenöl in einer großen Pfanne erhitzen. 3 Portionen Teig à jeweils gehäuften Esslöffel in die Pfanne geben (beim Teig mit Dinkelmehl den Teig zu Kugeln formen, flach drücken und in die Pfanne geben). Dabei aufpassen, dass sich die drei Portionen nicht berühren. Bei mittlerer Hitze und geschlossenem Deckel ca. 3 Minuten anbraten, bis die Unterseite gebräunt ist. Die 3 Pfannenbrote wenden und weitere 3 Minuten anbraten. Die restlichen Pfannenbrote genauso zubereiten.

Wellcuisine-Tipp

Die Pfannenbrote lassen sich gut einfrieren. Bei Raumtemperatur auftauen und vor dem Essen toasten.
Wellcuisine Stefanie Reeb

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  1. Andrea schreibt:

    Liebe Stefanie, das hast du mal wieder sehr schön geschrieben. Vor allem das Thema Neutralität beschäftigt mich schon lange und ist mein tägliches Training. Ich freue mich dass mich das Jahr 2020 dabei unterstützt ☺️
    Mach bitte weiter so. Deine Texte und Gerichte sind immer eine große Inspiration.
    liebe Grüsse, Andrea

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Hallo meine Liebe,

      so schön, von Dir zu lesen! Ich freue mich so, dass uns die gleichen Dinge bewegen und wir uns darüber immer wieder austauschen können. Ja, Neutralität ist auch für mich ein Thema, um das ich mich täglich bemühe. An Tagen, an denen meine Energie gut ist, fällt sie mir leicht. An anderen Tagen … Aber das gehört eben alles zum Menschsein dazu. Und so bleibt es auch spannend. Jeden Tag ist ein neuer Tag.

      Viele liebe Grüße!
      Stefanie

  2. Barbara schreibt:

    Liebe Stefanie, hmmmmmm, als ich vorhin hungrig nach Hause kam, wollte ich sofort die Brote haben… Aber da es schnell gehen musste, gabs die Reste der sehr köstlichen Kurkuma-Detox-Suppe. Und so wächst die stille Vorfreude auf diese magischen Brote, ungelogen. Ich glaub, ich muss die gleich morgen früh ansetzen.
    Das Jahr 2020 hat mir von Anfang an gefallen, es ist optisch schon so hübsch. Dass die Quersumme 4 ist, gefällt mir außerordentlich! Sehr spannend mit der Numerologie. Übrigens habe ich ungelogen auch immer wieder Alpträume von nachzuholenden Matheprüfungen. Erst das Buch vom Zahlenteufel von Enzensberger hat mir die Zahlenwelt spielerisch nahegebracht, da gehts nämlich auch um Mathe-Alpträume, die der Zahlenteufel aber auflöst und die komplexesten mathematischen Phänomene verständlich erklärt.
    Herzlichen Dank für den schönen Text über Zahlen und das tolle Rezept, das es morgen gleich geben wird, lecker. Mir fällt nämlich grade ein, dass alle Zutaten für Muhammara Dip und Hummus im Haus sind, die für die Pfannenbrote sowieso.
    Ganz liebe Grüße von deiner Barbara aus Berlin

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Barbara,

      das Buch vom Zahlenteufel kannte ich noch gar nicht! Muss ich mir mal ansehen. Schon interessant, wie einem der Matheunterricht so viele Jahre verfolgen kann, oder? Ich hoffe, Dir schmeckt das neue Pfannenbrot genauso gut wie mir und Du genießt es heute zusammen mit den israelischen Dipps – für mich eine der besten Mahlzeiten der Welt!

      Viele liebe Grüße und hab ein schönes Wochenende!
      Stefanie

      1. Barbara schreibt:

        Liebe Stefanie, köstlich, köstlich, köstlich! So leckere Brote, genau, eine der besten Mahlzeiten der Welt. Ich konnte mich kaum bremsen und habe bestimmt eines zu viel gegessen. Ach, jetzt hast du schon so ein tolles glutenfreies Rezept und uns war doch so nach Dinkel – was soll ich sagen: wunderbar. Pfannenbrot ist ja eh eine super Erfindung. Hab ich noch nie gemacht.
        Vielen Dank für das feine Rezept für eine ganz besondere Mahlzeit und auch dir und euch ein schönes Wochenende, deine Barbara

  3. Martina schreibt:

    Hallo Stefanie,
    das klingt wirklich toll!
    Ich werde das Rezept gleich ausprobieren, allerdings habe ich nur Maisstärke da.
    Gibt es einen gelingtechnischen für die Verwendung von Kartoffelstärke, oder ist es lediglich eine Geschmacksache?
    Vielen lieben Dank schon mal!’

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Martina,

      vom Geschmack wird es keinen Unterschied machen, nur die Konsistenz wird ein bisschen anders sein. Ich habe es leider bisher nicht ausprobiert. Aber vermutlich klappt es auch nut mit Maisstärke. Falls Du es versuchst, freue ich mich sehr über Dein Feedback, ob es geklappt hat!

      Liebe Grüße
      Stefanie

      1. Martina schreibt:

        Danke, liebe Stefanie, ich werde berichten! Es hört sich wieder mal so lecker an!

  4. Claudia Wenk schreibt:

    Liebe Stefanie,
    ich möchte danke sagen, für Deine wunderbaren und immer gelingenden Rezepte! Ich habe alle Deine Bücher und schon so viel ausprobiert. Ebenso für die interessanten Texte! Ich habe oft dabei das Bedürfnis, noch mehr zu erfahren und stöbere gleich im Internet nach Büchern! Hast Du eine Buchempfehlung zur Numerologie?
    Ganz herzlichen Dank und liebe Grüße! Claudia

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Claudia,

      bitte entschuldige meine späte Antwort! Vielen Dank für Deine liebe Rückmeldung! Gerne wollte ich Dir noch einen Buchtipp zur vedischen Numerologie geben: Yoga Numerologie von Guru Bachan Singh.

      Liebe Grüße
      Stefanie

  5. Katja schreibt:

    Hallo, ich habe gerade per Zufall diessen Beitrag angeklickt und der Text ist ja so passend für dieses Jahr! Danke, für deine Worte hier. Das Rezept werde ich ausprobieren!

    LG Katja

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Katja,

      Du hast recht, ich habe die letzten Tage auch darüber nachgedacht, was ich hier über die numerologische Bedeutung dieses Jahres geschrieben habe … und finde auch, dass es erstaunlich gut passt. Einen neutralen Geist zu bewahren inmitten des ganzen Trubels ist jetzt wirklich die Herausforderung, wenn wir uns weiterhin gut fühlen wollen. Dabei hilft mir zur Zeit sehr die tägliche Meditation.

      Viele liebe Grüße!
      Stefanie

  6. Sabine Dvorak schreibt:

    Hallo Stefanie,

    Mathe-Abi Träume, oh je, Du auch?! *lach* 😉
    Numerlogie ist ein so spannendes Thema. Vielen Dank dafür. Inzwischen sind wir ja bei der 5 angekommen.
    Dein Rezept klingt sehr lecker. Ich habe mir Deine wunderschöne Seite angeschaut, all die leckeren Rezepte, schönen Bilder und berührenden Texte. So schön.

    Liebe Grüße
    Sabine

  7. Tatjana schreibt:

    5 Sterne
    Liebe Stefanie, die Brote sind unglaublich lecker! Bei uns ist nichts zum einfrieren übrig geblieben. Ich experimentiere gerade mit glutenfreien Gerichten und dieses Rezept ist einfach nur toll, vielen Dank dafür! Ich habe die Brote zu einer Suppe gemacht. Ich überlege schon, wie und mit was ich das Brot noch kombinieren kann, vielleicht magst du irgendwann einen Beitrag zur Kombinationsmöglichkeiten schreiben. Mich würde es noch interessieren, welche Pfanne du für Pfannenbrote nutzst, denn meine Brote sind eher hell geblieben.

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