Über die Fastenzeit

Und wie du jetzt deine Leber entlasten kannst

Am Mittwoch, den 22. Februar, hat die christliche Fastenzeit begonnen. Und auch wenn ich nicht religiös bin (ich habe meine eigene Art von Spiritualität), finde ich es interessant, dass die Fastenzeit genau in einer Phase des Jahres stattfindet, in der es tatsächlich Sinn macht, den Körper zu entlasten. Denn genau jetzt ist, der Traditionellen Chinesischen Medizin zufolge, die Zeit der Leber. Nach der TCM hat die erste Phase des Frühlings bereits begonnen und mit ihr die Zeit des Leber-Organs.

Detox-Curry

Was ist die Aufgabe der Leber?

Die Leber produziert täglich bis zu 600 ml Gallenflüssigkeit, die der Verdauung von Fetten dient. Sie ist für die Produktion von wichtigen Proteinen zuständig, zum Beispiel Blutgerinnungsfaktoren oder Eiweiße für das Immunsystem. Die Leber spielt eine wichtige Rolle im Kohlenhydratstoffwechsel. Sie nimmt Glucose aus dem Blut auf und kann diese auch speichern, falls gerade kein Bedarf an Glucose besteht. Außerdem ist sie DAS Entgiftungsorgan schlechthin und sorgt dafür, dass Alkohol, Medikamente und andere Giftstoffe im Blut unschädlich gemacht und ausgeschieden werden können.

Die psychische Ebene der Leber

Man sagt nicht umsonst „dem ist was über die Leber gelaufen“, wenn jemand schlecht gelaunt oder frustriert ist. Denn wer eine überlastete oder gestörte Leber hat, der fährt leicht aus der Haut, hat schlechte Laune oder fühlt sich energielos. In der TCM gibt es einen schönen Ausdruck: sie sagt, dass die Leber der Sitz der „Wanderseele“ sei. Die sogenannte Wanderseele verleiht uns die Fähigkeit, unser Leben zu planen, unsere Lebensträume zu verwirklichen und unser Leben mit Kreativität zu meistern. Eine Disharmonie der Leber kann laut der TCM dazu führen, dass die Wanderseele nicht gut verwurzelt ist und dies führt zu einer richtungslosen und verwirrten Psyche.

Warum es Sinn macht, die Leber in der Fastenzeit zu entlasten

Wenn man die Aufgaben der Leber kennt, dann kann man leicht verstehen, das es in der Fastenzeit Sinn macht, die Leber zu entlasten. Die Fastenzeit bedeutet übrigens nicht unbedingt, dass man gar nichts isst, sondern dass man den Körper durch leicht verdauliche und gesunde Nahrung entlastet. Das bedeutet, dass man traditionellerweise auf Fleisch und Alkohol verzichtet. Auch Industriezucker und stark verarbeitete Lebensmittel sollten vermieden werden. Ideal ist es, mindestens drei Stunden vor dem Schlafengehen die letzte Mahlzeit zu sich zu nehmen und in jener Zeit bereits gegen 22 Uhr ins Bett zu gehen, um der Leber die Möglichkeit zu geben, in Ruhe zu entgiften.

Was ist der Ursprung der christlichen Fastenzeit?

Gefastet wird im Christentum schon seit Jahrhunderten. Fasten ist die Vorbereitung auf das Osterfest. Die Fastenden sollen sich durch Verzicht für das Hauptereignis ihres Glaubens einstimmen. Das Osterfest feiert den Tod und die Auferstehung von Jesus. Übrigens hat laut Bibel Jesus Christus selbst auch gefastet: Vierzig Tage und Nächte verbrachte er nach seiner Taufe in der Wüste, ohne zu essen. Danach begann sein öffentliches Wirken.

Weil Ostern jedes Jahr auf ein anderes Datum fällt, ist die Fastenzeit „beweglich“. Die Länge der Fastenzeit ist aber immer gleich: 40 Tage (hier wurden die Sonntage ursprünglich nicht mitgezählt, deshalb sind es in Wahrheit etwas mehr Tage). Die Zahl 40 ist in der Bibel bedeutsam. Sie taucht immer wieder auf. In diesem Jahr beginnt die Fastenzeit am 22. Februar und endet am 8. April 2023.

Kalte Thaisuppe

Was bedeutet Fasten?

Alkohol und Fleisch ist an den christlichen Fasten-Tagen tabu. Es muss aber nicht komplett auf Essen verzichtet werden. Aus meiner Sicht ist es für die meisten Menschen nicht ratsam, ohne ärztliche Unterstützung längere Zeit nichts zu essen oder nur von Brühe und Tees zu leben. Die Fastenzeit, die ja wie gesagt auch die Zeit der Leber ist, kann auch genutzt werden, um gesünder, pflanzlicher und einfach etwas weniger zu essen. Denn schließlich soll das Fasten Körper und Seele entlasten und reinigen. Der Körper (und die Leber) profitiert vom Verzicht auf schwer verdauliche und stark verarbeitete Lebensmittel.

Fasten bedeutet aber auch auf einer geistigen Ebene, seine Gewohnheiten zu hinterfragen. Wir konsumieren ja nicht nur Nahrung, sondern auch (soziale) Medien, Fernsehen, Klatsch und Tratsch usw. In der Fastenzeit geht es auch darum, insgesamt weniger zu konsumieren und unser Bewusstsein zu schärfen.

Und nun meine Frage an Dich: isst Du anders in der Fastenzeit? Ich freue mich auf Deinen Kommentar unter diesem Beitrag!

Diese Rezepte entlasten deine Leber in der Fastenzeit:

Detoxsuppe

Schnelle Detoxsuppe

Die knallgrüne Farbe dieser Suppe verrät etwas über ihre Wirkungsweise: sie entgiftet. Der grüne Pflanzenwirkstoff Chlorophyll ähnelt in seinem Aufbau unserem roten Blutfarbstoff, dem Hämoglobin. Und tatsächlich reinigt das Chlorophyll unser Blut und wird deshalb auch „grünes Blut“ genannt. Es fördert den Aufbau neuer Blutzellen, unterstützt den Körper beim Entgiften und fördert seine Regeneration. Selbst Schwermetalle und Umweltgifte werden vom Chlorophyll gebunden und aus dem Körper ausgeleitet.

 

Detox-Curry

Detox-Curry

Dieses Detox-Curry schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe – und zwar auf gänzlich pflanzliche Art (keiner Fliege wurde für dieses Rezept etwas zuleide getan): es schmeckt gut und wirkt sanft entgiftend durch die Vielzahl an grünem Gemüse und frischen Kräutern.

 

Zitronentee

Zitronentee

Dieser zartgelbe Tee ist ein echtes Leber-Tonic, denn er entgiftet, wirkt zellschützend und basisch. Außerdem ist zur Zeit Zitronen-Saison im Mittelmeerraum. In unserem Garten hängen die Bäume voll mit gelben Früchten.

 

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  1. Sabine schreibt:

    Liebe Stefanie, danke für deine tollen Rezepte. Für mich kommen sie gerade wie gerufen! Ich selber bin gerade dabei zu entgiften. Vor einer Woche habe ich eine Darmreinigung gemacht , mich ein paar Tage vom Brühe ernährt und langsam wieder aufgebaut mit Gemüse und leichten Essen. Wie du schon geschrieben hast, ist diese Jahreszeit optimal dafür.
    Ich nutze die Gelegenheit meine Ernährung umzustellen und so lange wie möglich zu halten.
    Sowas sollte man einmal im Jahr starten , um den Körper zu entlasten.
    Ich fühle mich immer danach, super!
    Ganz liebe Grüße
    Sabine

  2. Susanne schreibt:

    Liebe Stefanie, das passt jetzt sehr gut, da ich morgen mit Frischkost Fasten starte.
    Mindestens eine Woche, vielleicht auch länger, mal schauen wie es mir geht.
    Aber meistens geht es mir beim Frischkost Fasten sehr gut. Ich bin in dieser Zeit immer total begeistert, wenn ich den Kühlschrank aufmache und mich Unmengen von grünem und bunten Gemüse anlachen! 😉
    Ich finde es auch sehr wichtig, das mehrmals im Jahr zu machen, um unser System zu entlasten.
    Ein herzliches Dankeschön für deine großartigen Rezepte, welche unseren Speiseplan immer wieder bereichern.
    Alles liebe Susanne:)

  3. Hallo, habe deine Seite entdeckt, ja ich faste aktuell (kein Weizen, kein Alkohl, kein Industriezucker, keine pure Milch zus. allgemein weniger Kohlenhydrate) und ich nehme Mariendistelsamen. Deine Seite und Bücher sind echt klasse!

    LG Susann

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