Die reifen Bananen auf dem Küchentresen zeigen schwarze Flecken. Ihr süßlicher Duft steigt in meine Nase und überredet mich dazu, den Ofen anzuheizen. Ein neues Rezept schwebt im Raum und möchte gefunden und probiert werden. Ich hole Hafermehl aus dem Keller und setze es neben die Bananen. Die beiden verstehen sich gut. Gemahlene Mandeln ergänzen die Runde. Ein paar Haferflocken zur Auflockerung, Olivenöl für den Überraschungseffekt. Dieser Gedanke bringt meine Hände dazu, nach der Donut-Form zu greifen. Denn der verbotene, sündige Straßenkötercharme eines Donuts fühlt sich für mein Vorhaben genau richtig an. Gesunde Rezepte mögen es, wenn sie nicht gar so unschuldig daher kommen. Ein bisschen Spannung muss sein.
Die Gabel macht aus den Bananen ein Mus, das alle anderen Zutaten zu einem sämigen Teig bindet. In die Form und in den Ofen und schon durchströmt ein feiner Duft das Haus. Nach warmen Bananen, Teig, Zimt und Koriander. Der Geruch guter Tage. Der Geruch von Glück. Voltaire flüstert mir ins Ohr: „Die wichtigste Entscheidung, die du je treffen wirst ist die, gute Laune zu haben.“ Ich habe den Anfang gemacht. Ich backe Bananenbrot in Donutform. Ich überlege, was ich noch tun könnte für meine gute Laune. Schokolade! Die Antwort liegt auf der Hand. Schon schmilzt die süße, dunkle Masse in ihrem Bain-Marie. Hat sie gerade wohlig geseufzt oder war das der Hund, der auf dem Küchenboden liegt und leise zuckt in einem schönen Traum voller warmer Kuchen?
Ein gelber Sonnenstrahl bricht durch die Wolken und streichelt die gebräunte Oberfläche meiner Donuts, die ich gerade aus dem Ofen ziehe. Der Duft ist jetzt so stark, dass selbst der Hund widerwillig aus seinen Träumen erwacht, nur um zu erkennen, dass auch die Realität ein Traum voller warmer Kuchen ist. Ist es das, was Voltaire gemeint hat? Mit einem Stück frisch gebackenem Bananen-Donut in der Hand ist die Entscheidung für gute Laune fast schon lächerlich einfach.
Die abgekühlten Donuts warten geduldig auf dem Stein des Küchentresens auf ihre Taufe mit schmelzender Schokolade. Die warme Flüssigkeit rinnt wie Lava an den kleinen Kuchen herunter. Sie füllt die kreisrunde Öffnung der Donuts und erinnert mich an ein eigenes Sonnensystem. Ein paar Sterne sprenkle ich noch in Form von Nüssen auf die Nachtschwärze der Schokolade. Und fertig ist die Harmonie des Kreises. Und was sagst du nun, Voltaire?
Und nun meine Frage an Dich: Findet Dich die gute Laune in der Küche? Ich freue mich auf Deinen Kommentar unter diesem Beitrag!
Bananen-Schoko-Donuts
Zutaten
Für den Teig:
- 4 reife Bananen geschält und mit der Gabel zu Mus zerdrückt
- 80 ml Olivenöl alternativ: geschmolzenes Kokosöl
- 50 g Kokosblütenzucker
- 150 g Hafermehl bei Bedarf glutenfrei
- 70 g gemahlene Mandeln
- 30 g Haferflocken Kleinblatt bei Bedarf glutenfrei
- 2 TL Weinstein-Backpulver
- 1,5 TL Zimt
- 1 TL Kardamom am besten selbst gemahlen
- 1/2 TL Salz
- 2 EL Apfelessig
Zum Garnieren:
- 100 g Zartbitterschokolade
- 1,5 EL gehackte Haselnüsse und/oder Mandelplättchen
So geht's
- Den Backofen auf 180 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.
- In einer Schüssel alle Teig-Zutaten glatt vermischen. Eine Donut-Backform ausfetten und den Teig einfüllen. Alternativ kann eine Muffinform verwendet werden, mit oder ohne Papierförmchen.
- Die Donuts auf der mittleren Stufe 30–35 Minuten backen. Am Ende der Backzeit sollte ein in den Teig gepiekster Zahnstocher sauber wieder heraus kommen.
- Die Donuts aus dem Ofen nehmen und 15 Minuten abkühlen lassen, dann aus der Form lösen und auf einem Kuchengitter vollständig abkühlen lassen.
- Die Schokolade zum Garnieren hacken und im Wasserbad schmelzen. Die obere Hälfte der Donuts mit Schokolade bestreichen. Mit gehackten Haselnüssen und/oder Mandelplättchen dekorieren. Die Schokolade aushärten lassen.
Wellcuisine-Tipp
Hallo Stefanie,
Ein sehr poetischer Text und ein verführerisches Rezept! Paßt so gut um die Stimmung aufzuhellen an so einem tristen, grauen Tag! Vielen Dank! Ich liebe deinen Blog und freue mich jede Woche darauf.
Liebe Grüße Barbara
Liebe Barbara,
wie schön, danke Dir!
Liebe Grüße
Stefanie
Liebe Stefanie, danke für das tolle Rezept und diesen launigen Text – fast schon Küchenpoesie. 🙂
Ich fühle mich in der Küche wohl und genieße es zu kochen oder zu backen – wenn ich keinen Zeitdruck habe. Und spätestens beim Essen ist die gute Laune sowieso da…. Liebe Grüße Sibylle
Liebe Sibylle,
ja, das stimmt: Kochen ohne Zeitdruck und gutes Essen machen einfach gute Laune!
Liebe Grüße
Stefanie
Gestern gelesen, matschige Bananen in der Küche gesehen, sofort eine Schürze umgebunden und gebacken. Hatte nur drei Bananen und eine Muffinform. Die Törtchen sind trotzdem super geworden und sooo lecker. Danke für das tolle Rezept!
Liebe Susanne,
wie schön, dass Du die Donuts gleich ausprobiert hast! Freut mich, dass sie Dir gut schmecken!
Einen lieben Gruß
Stefanie
Hallo Stefanie, hab Dein Rezept als Muffins gebacken. schmecken wunderbar. Hab allerdings den Apfelessig gegen Zitronensaft ausgetauscht. Hat wunderbar geklappt. Esse aus gesundheitlichen Gründen seehr speziell. Das Rezept passte super.
Hab noch eine Frage wg Deiner glutenfreien Mehlmischung. (aus dem Buch SÜSS UND GESUND).
gegen was ließe sich die Maisstärke tauschen? Mehr Kartoffelstärke? event Tapioka?
Da Du ja fast immer antwortest, bin ich voller Zuversicht.
Deine Texte sind immer sehr anrührend und herzerwärmend!!!💖
Liebe Grüße von Gabi
Liebe Gabi,
wie schön, es freut mich sehr, dass Euch die Muffins gut geschmeckt haben!
Zu Deiner Frage: ich habe es zwar noch nicht selbst ausprobiert, würde die Maisstärke in der Mehlmischung aber gegen Tapiokastärke austauschen.
Liebe Grüße!
Stefanie
Danke, probiers mal aus. Hatte das auch schon als Idee
…ein Nachtrag.
seit ich anders esse und koche lästert meine Frau immer etwas über meine BackKünste. Allerdings fand sie Deine Muffins Klasse.
Liebe Stefanie,
heute hat alles gepasst, schon lange wollte ich die Donuts nachbacken, heute war alles bereit, Hafermehl eingekauft, Bananen reif, und ich hatte Lust, etwas gesundes zu backen. Was soll ich sagen … wir sind total begeistert davon, sehr saftig, eine zarte Süße, etwas nussig durch die Mandeln, einfach ein Gedicht. Ich habe sie in einer Mini Guglhupf Form gebacken, es gab genau 12 Stück. Perfekt. Vielen dank für dieses großartige Rezept.
Eine Frage beschäftigt mich noch, lassen sie sich gut einfrieren? Ich feiere demnächst meinen 60. Geburtstag und würde sie gerne meinen Gästen servieren. Wenn ich sie zeitiger vorproduzieren könnte, wäre es super.
Herzliche Grüße
Susanne Dauenhauer
Liebe Susanne,
vielen Dank für Deine liebe Rückmeldung! Ich freue mich sehr, dass Dir die Donuts geschmeckt haben!
Wenn Du sie einfrieren möchtest, dann friere sie ohne den Schokoguss ein. Lass sie dann auftauen, backe sie kurz im vorgeheizten Ofen auf, lass sie abkühlen und bestreiche sie dann mit der Schokolade.
Liebe Grüße
Stefanie