Badische Kartoffelsuppe

Ein heilsames Gericht aus der Küche meiner Großmutter

Da ich im Haus meiner Großeltern aufwuchs und meine Mutter berufstätig war, aß ich meine ganze Kindheit und Jugend über bei meiner Großmutter zu Mittag. Meine Großmutter hatte ein übersichtliches Repertoire an Gerichten, die bodenständig und lecker waren. So gab es jede Woche mehr oder weniger die selben Mahlzeiten. Und wie in einem guten Restaurant, in dem man immer die gleichen Gerichte bestellt, so freute auch ich mich immer besonders auf bestimmte Mahlzeiten meiner Großmutter.

Badische Kartoffelsuppe

Eines meiner Lieblingsgerichte war badische Kartoffelsuppe. Da meine ganze Familie scharf auf Süßes war, kombinierte meine Großmutter die herzhafte Suppe immer mit Apfelküchle – in Teig ausgebackenen Apfelscheiben. Die Kombination aus diesen zwei Gerichten wird für mich auf ewig eine intensive Kindheitserinnerung sein. Heutzutage koche ich die Suppe gerne solo und finde sie gerade im Herbst und Winter ganz besonders lecker. Es ist ja kein Zufall, dass wir in der kühlen, trockenen Jahreszeit Lust auf heiße und befeuchtende Lebensmittel haben, die uns wärmen und erden. Das wussten unsere Großmütter genauso gut wie die Heiler aus den unterschiedlichsten Traditionen der Welt.

Badische Kartoffelsuppe

In der yogischen Tradition, in der man Lebensmittel nach ihrem energetischen Wert unterscheidet, empfiehlt man in der kalten Jahreszeit, mehr sogenannte Erdlebensmittel zu essen. Das sind Lebensmittel, die unter der Erdoberfläche wachsen und besonders viel Erd- und nur indirekt Sonnenenergie absorbieren. Dazu gehören unter anderem Kartoffeln, Zwiebeln, Selleriewurzel und Karotten – alles Zutaten dieser badischen Kartoffelsuppe. Diesen Lebensmitteln wird eine besonders heilende Energie zugeschrieben, die uns hilft, unseren Körper in der kalten Jahreszeit warm und gesund zu halten und uns so gut erdet, dass wir leistungsfähig bleiben. Wenn wir an unsere Food Pharmacy denken, dann können wir Erdlebensmittel ganz bewusst einsetzen, wenn wir oder unsere Lieben „zu luftig“ sind, wenn es uns an Energie mangelt oder uns innerlich kalt fühlen bzw. kalte Hände oder kalte Füße haben, die nicht warm werden wollen.

Badische Kartoffelsuppe

Aber genau das hätte auch meine Großmutter gesagt, wenn ich mit kalten Händen von der Schule heimgekommen und mich an den kleinen Küchentisch zu ihr und meinem Großvater gesetzt hätte. Sie hätte meine kalte Hand genommen, den Kopf geschüttelt über mein blasses Gesicht und mir erst mal eine dampfende Kartoffelsuppe hingestellt. Und alles wurde gut.

Und nun meine Frage an Dich: erinnerst Du Dich an Gerichte Deiner Kindheit, die perfekt zur kalten Jahreszeit passten und sich wohlig gut anfühlten? Dann schreib mir in den Kommentaren unter diesem Beitrag! Ich freu mich drauf!

 

Badische Kartoffelsuppe

Badische Kartoffelsuppe

Portionen 4 Personen
Zubereitungszeit 40 Minuten
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Zutaten

  • 2 EL Olivenöl
  • 1 mittelgroße Zwiebel geschält und gehackt
  • 1 Stange Lauch das Weiße in Ringe geschnitten
  • 1 Karotte geschält und gewürfelt
  • 150 g Knollensellerie geschält und gewürfelt
  • 850 g mehligkochende Kartoffeln geschält und gewürfelt
  • 1,5 l heißes Wasser
  • 1,5 TL Salz plus mehr nach Geschmack
  • 1 Lorbeerblatt
  • 200 g Hafersahne
  • 3 EL glatte Petersilie gehackt
  • Gemahlener schwarzer Pfeffer

So geht's

  • In einem Topf Olivenöl erhitzen und Zwiebel unter Rühren andünsten. Lauch hinzufügen. Dann Karotte und Knollensellerie dazu geben und ca. 2 Minuten anschwitzen. Die Kartoffeln hinzufügen und weitere 2 Minuten anschwitzen lassen.
  • Mit heißem Wasser ablöschen, salzen und Lorbeerblatt hinzufügen. Bei geschlossenem Deckel und mittlerer Hitze ca. 25 Minuten köcheln lassen.
  • Das Lorbeerblatt entfernen, die Hafersahne zugießen und die Suppe mit einem Stabmixer pürieren. Die Suppe sollte nicht komplett glatt püriert sein, sondern darf noch minimal stückig bleiben. Mit Salz und schwarzem Pfeffer abschmecken und Petersilie unterrühren.
Wellcuisine Stefanie Reeb

Stefanie Reeb

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  1. Karin Gorny schreibt:

    Ohhhh, da kommen auch bei mir wunderbare Kindheitserinnerungen hoch. Komme auch aus dem Badischen und lebe auf Mallorca. Wir haben die Kartoffelsuppe immer mit Zwetschgenkuchen gegessen. Yummie. Bringt mich auf eine Idee …

  2. Hallo Stefanie,
    Genau diese Kombination gab es bei uns zu Hause auch sehr oft. Meist wenn Papa nicht zum Essen da war, weil er nur schwer auf Fleisch verzichten kann….

  3. Andrea Wunschel schreibt:

    Danke liebe Stefanie für die schöne Kindheitserinnerung ☺️ Wir haben bei meiner Mutter zu Hause immer die Kartoffelsuppe mit Zwetschenkuchen gegessen und bei Omi und Opi immer mit Apfelküchle. Sooo lecker

  4. Birgitta Senn schreibt:

    5 Sterne
    Das Kartoffelsuppe Rezepte klingt sehr lecker und ich bekomme Lust darauf es nachzukochen. Meine Mama hat auch so eine Suppe im Winter immer wieder gekocht. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir auch eine dicke Linsensuppe. Die ich immer sehr gerne gegessen habe.

    Nur noch eine kurze Anmerkung zu deinem Rezept. Bei So geht’s hast du die Kartoffeln vergessen 😉

    Ich freue mich immer auf deine Rezepte und die jeweilige Geschichte dazu.

    Hab eine schöne Zeit
    Liebe Grüße, Birgitta

  5. Sibylla Kersten schreibt:

    Hallo liebe Stefanie, bei uns gab es auch jede Woche so eine Suppe und dann dazu Pfannkuchen mit Apfelmus- also ganz ähnlich. Aber deine Großmutter und meine Mutter haben sicher kein Olivenöl genommen und auch keine Hafersahne, sondern Speck und Schlagsahne. Ich mache auch noch Muskatnuss ran und einen Teelöffel guten Senf. Werde ich gleich morgen machen. Gestern bin ich am Haus Deiner Mama vorbeigefahren. Habe die Kinder besucht und wollte ein wenig in Erinnerungen schwelgen.

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