Bei uns auf Mallorca ist es zur Zeit zwar noch angenehm warm, aber dennoch spürt man den Wandel der Jahreszeit vom Sommer zum Herbst deutlich. Am Morgen stehen dichte Nebelschwaden im Tal, Tau glitzert auf den Blättern und Wassertropfen machen die vielen vielen Spinnennetze in der Natur plötzlich sichtbar. Das Sonnenlicht ist warm, aber nicht mehr brennend. Die Blätter unseres Feigenbaums färben sich gelb. Thomas und ich haben diese Woche wieder angefangen, täglich zu meditieren (eine Praxis, die wir im Sommer etwas schleifen gelassen haben), wir essen sehr reduziert und trinken keinen Alkohol, dafür viel frischen Kräutertee aus dem Garten. Es ist schön, den Wandel der Jahreszeiten auch mit seinen Lebensgewohnheiten zu begleiten. Es verbindet uns mit der Natur.
Der Herbst ruft uns dazu auf, vom Außen wieder ins Innere zu gehen. Wieder öfters ruhig zu sitzen, nach Innen zu schauen und nachzuspüren, wie es uns gerade geht, was wir brauchen und mit was wir uns jetzt nähren können. Wenn der Wechsel von Warm zu Kalt und von Trocken zu Feucht stattfindet, müssen wir unseren Körper bei der Umstellung unterstützen. Er braucht jetzt erdende, wärmende Nahrung und Kleidung, die ihn vor kühlem Wind, Regenschauern und Zugluft schützt. Wir können es vermeiden, uns in der Übergangszeit zu erkälten, indem wir gut für uns selber sorgen, uns ein wenig mehr Ruhe gönnen und es uns zu Hause mit einer leckeren, wärmenden Mahlzeit gemütlich machen.
In der yogischen Ernährungslehre bricht jetzt die Zeit der Boden- und Erdlebensmittel (ground and earth foods) an, während der Sommer die Zeit der Sonnenlebensmittel (sun foods) war.
Was sind Sonnen-, Boden- und Erdlebensmittel?
Sonnenlebensmittel (sun foods) absorbieren die maximale Energie der Sonne und sind am weitesten von der Energie des Bodens entfernt. Deshalb werden sie als ätherischer und hochschwingender angesehen als Lebensmittel, die dichter am Boden wachsen. Yogis, die ihr Bewusstsein über die Belange der Erde erheben wollen, machen deshalb eine kleine Fastenkur bestehend aus Früchten und Nüssen. In Indien war das eine der normalen Ernährungsweisen von Yogis und Heiligen. Da diese Lebensmittel den Körper schneller und leichter machen, eignen sie sich besonder gut für Menschen mit breitem und schwerem Körperbau und einem gemächlich arbeitenden Nervensystem. Ältere Menschen sollten ebenfalls einen größeren Anteil dieser Lebensmittel zu sich nehmen, da sie leicht verdaulich sind und die höheren Regionen des Gehirns stimulieren. Generell sollten alle Menschen im Sommer oder in warmen Klimata einen größeren Anteil dieser Lebensmittel zu sich nehmen.
Bodenlebensmittel (ground foods) wachsen auf der Erdoberfläche. Sie absorbieren weniger Sonnenenergie als die Sonnenlebensmittel und mehr Energie von der Erde. Deshalb enthalten sie viele Nährstoffe und haben reinigende Eigenschaften. Zu ihnen gehören Bohnen, Reis, Vollkornprodukte und grünes Gemüse. Einige der klassischen reinigenden Essen wie Reis mit Linsen gehört zu dieser Lebensmittelgruppe.
Erdlebensmittel (earth foods) wachsen unterhalb der Erdoberfläche. Sie absorbieren die Energie der Erde, von der Sonne nehmen sie allerdings nur indirekt Energie auf. Lebensmittel aus dieser Gruppe sind zum Beispiel Kartoffeln, Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer und rote Bete. Sie verleihen eine gute Energie, gerade wenn der Mensch viel in der alltäglichen Welt leisten muss. Sie verleihen „Erdenergie“, was besonders empfehlenswert für Menschen ist, denen diese Art von Energie fehlt und die zu „luftig“ sind. Generell sollte die Nahrung in den Herbst- und Wintermonaten und kühlen Klimata mehr Erdlebensmittel beinhalten.
Mein Rezept der Woche
Diese Woche gibt es hier bei uns am digitalen Küchentisch ein erdendes, köstliches Aloo Gobi. Wie der Name schon sagt, stammt dieses Gericht aus Indien – und es wirkt gerade jetzt im Herbst heilsam, nahrhaft und wohltuend auf den Körper. Denn es enthält erdende Gemüse und anregende Gewürze, die unsere Energie stimulieren und uns von innen heraus warm und gesund halten. Für Aloo Gobi benötigst Du nur eine Pfanne, in der Du zuerst Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer und verschiedene Gewürze in Kokosöl anröstest. Dann kommt Tomate dazu, um eine Art Paste herzustellen, in der später Kartoffeln und Blumenkohl gegart werden. Beide Gemüsesorten benötigen 15 Minuten Zeit, um gar zu werden. Dann kann das Gericht pur oder zusammen mit Basmatireis oder Naanbrot und etwas frischem Koriander serviert werden.
Und nun meine Frage an Dich: bekommst Du zur Zeit auch Lust, auf erdende Nahrung und etwas mehr Ruhe und Zeit für Dich? Ich freue mich auf Deinen Kommentar unter diesem Beitrag!
Aloo Gobi
Zutaten
- 3 EL natives Kokosöl
- 1 kleine Zwiebel geschält und gehackt
- 3 Knoblauchzehen geschält und gehackt
- 1/2 EL frischer Ingwer geschält und gehackt
- 2 TL indisches Currypulver Madras Curry, alternativ: ein anderes Curry, das Du gerade zur Hand hast
- 3/4 TL gemahlener Kreuzkümmel
- 1/2 TL geräuchertes Paprikapulver
- 3/4 TL gemahlener Koriander
- 1 große Tomate klein gewürfelt
- 3/4 TL Salz plus mehr zum Abschmecken
- 200 ml Wasser
- 500 g Blumenkohlröschen in mundgerechte Stücke geschnitten (nicht zu klein)
- 300 g Kartoffeln geschält und gewürfelt
- 20 g Rosinen
- Tabaso oder Chilipulver zum Abschmecken
- etwas Limettensaft zum Abschmecken
Dazu passt:
- frischer Koriander
- Basmatireis siehe Rezept hier
- Naan-Brot
So geht's
- Kokosöl in einer großen Pfanne bei mittlerer Hitze erhitzen. Zwiebel, Knoblauch und Ingwer hinzufügen und ca. 2–3 Minuten unter Rühren anbraten. Currypulver, Kreuzkümmel, Paprikapulver und Koriander hinzufügen und ca. 1 Minute unter Rühren anrösten.
- Gewürfelte Tomate hinzufügen, die Hitze reduzieren und unter Rühren ca. 3 Minuten anbraten, bis die Tomate anfängt, zu zerfallen. Salz und Wasser hinzufügen.
- Blumenkohl, Kartoffeln und Rosinen dazugeben und vermengen. Abdecken und bei mittlerer Hitze ca. 15 Minuten leicht köcheln lassen, bis Kartoffeln und Blumenkohl gar sind.
- Mit Tabasco oder Chili, gegebenenfalls weiterem Salz und einem Spritzer Limettensaft abschmecken und entweder pur servieren oder mit frischem Koriander anrichten und dazu Basmatireis oder Naanbrot reichen. Unter den fertig gekochten Basmatireis ein wenig Kokosöl unterrühren, da das Aloo Gobi nicht viel Flüssigkeit enthält und der Reis sonst ein wenig trocken ist.
Liebe Stefanie,
heute kommt meine Tochter über’s Wochenende zu Besuch und ehe ich einkaufen fahre, wollte ich noch fix schauen, ob ich bei Dir eine gute Essens- Idee finde. Und Zack! – ein neues Rezept ist da. Prima und vielen Dank dafür, das werde ich gleich nutzen und die fehlenden Zutaten besorgen.
Was Deine Frage betrifft: Auf jeden Fall habe ich im Herbst immer Lust auf diese schönen wärmenden Wohlfühl-Gerichte. Allerdings ist es bei uns erst seit wenigen Tagen etwas kühler, herbstlich eben, und ich muss sagen, dass mich diese lang anhaltende Sommer-Wärme enorm stresst und stört. Anscheinend gibt es gar keinen „richtigen“ Herbst mehr und ich merke immer mehr, dass ich den Wechsel der Jahreszeiten sehr mag und brauche. Es hat schon wieder ewig nicht geregnet und wenn ich in meinen Garten und allgemein in die Natur schauen blutet mir das Herz. Insgesamt sehr beunruhigende Entwicklungen wie ich finde.
Aber dieses Wochenende ist es endlich kühl und herbstlich genug und wir werden das mit dem passenden Essen genießen.
Dir nochmal ein großes Dankeschön für die immer wieder tollen Rezepte und die wunderbaren Texte dazu!
Liebe Grüße!
Dorit
Liebe Dorit,
vielen Dank für Deine Nachricht! Ich hoffe, Euch hat das Rezept gut geschmeckt!
Einen lieben Gruß
Stefanie
danke für die stets leckeren Rezepte, besonders das mit dem Blumenkohl, einmalig eine etwas andere Zubereitung.
Danke liebe Ingrid!
Viele Grüße
Stefanie
Liebe Stefanie,
das Rezept hat mich sehr angesprochen. Da ich nachher eh aus dem Haus muss, werde ich mir die Zutaten gleich besorgen und für den nächsten Tag dieses Gericht einplanen. Hört sich sehr lecker an. Ein dickes Dankeschön an Dich.
Liebe Dorit,
danke für Deine liebe Nachricht!
Viele Grüße
Stefanie
Liebe Stefanie,
also zuerst finde ich es sehr witzig, dass es eine Namensvetterin hier gibt. Mein Name ist ja nicht so häufig vertreten.
Ich werde dieses Rezept heute Abend mal ausprobieren. Hört sich auf jeden Fall schonmal fantastisch an. Freue mich immer über Rezepte von Dir, da ich immer Anregungen brauche, um überhaupt an den Herd zu gehen.
Lieben Dank und beste Grüße
Dorit Krell
Liebe Dorit,
danke für Dein liebes Feedback!
Herzliche Grüße!
Stefanie
Liebe Stephanie,
ich lese deine Beiträge so gern. Dass du ein Leben auf Mallorca führst finde ich inspirierend 🙂 Vielen Dank für das Rezept .
Liebe Grüße,
Corinna