Natron-Deocreme

Aus nur 3 Zutaten

Es ist schon sehr viele Jahre her, seit ich meinem konventionellen Deodorant adieu gesagt und auf aluminium- und chemiefreie Bio-Deos umgeschwenkt habe. Der Abschied fiel mir anfangs nicht leicht, denn ich musste wirklich viele Bio-Marken ausprobieren, bis ich ein Deo fand, mit dem ich zumindest zu 90 Prozent zufrieden war. An besonders heißen oder auch stressigen Tagen fehlten aber tatsächlich die letzten 10 Prozent Wirksamkeit. Meiner Gesundheit zuliebe fand ich mich damit ab und deodorierte an jenen Tagen einfach ein paarmal nach.

Als ich letzten Herbst in der Jury einer Preisverleihung für nachhaltige Kosmetik saß und die neuesten Produkte testen durfte, war ich besonders begeistert von einer Deocreme auf Natronbasis. Denn sie war rein natürlich und dabei zu 100 Prozent effektiv. Ich nahm sie mit nach Hause und benutzte sie täglich, bis sie eines Tages alle war. Ich hatte gerade keine Möglichkeit, mir eine neue zu besorgen, also machte ich mit einer kleinen Auswahl an Zutaten, die ich sowieso in der Küche hatte, meine eigene Version. Da meine Haut zur Zeit recht empfindlich ist und zu Rötungen neigt, ließ ich sogar das ätherische Öl weg. Und siehe da: Die selbstgemachte Deocreme funktionierte ganz genauso gut wie die gekaufte, nämlich perfekt. Seitdem stelle ich mein Deo nur noch selbst her und bin unglaublich zufrieden damit. Einfacher (und günstiger) geht es schließlich nicht. Und das gute Gefühl, Kosmetik zu benutzen, die so gesund ist, dass man sie essen könnte, ist sowieso unbezahlbar.

Warum wir auf (selbstgemachte) Bio-Deos setzen sollten

Unser Körper hat Bereiche, über die er gezielt Gifte ausscheidet. Ein besonders wichtiger Bereich sind die Achselhöhlen, die über den Schweiß viele Säuren und Toxine loswerden. Benutzen wir nun ein Deo mit chemischen Inhaltsstoffen oder gar ein Antitranspirant, das in der Regel Aluminium enthält, entsteht ein doppelter Schaden: der Körper wird an der Ausscheidung der Giftstoffe gehindert, weil der Schweiß unterbunden wird UND er wird sogar zusätzlich mit Toxinen aus dem Deo angereichert. Da sich in der Achsel eine Vielzahl an Lymphknoten befinden, ist das nicht nur schlecht sondern sogar richtig gefährlich. Denn so steigt einerseits das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, und andererseits durchziehen die Lymphbahnen von der Achselhöhle ausgehend den ganzen Körper und verteilen die Schadstoffe aus Deodorants so auch in weiter entfernt liegenden Körperregionen und belasten die Organe. Da die meisten Deodorants darüber hinaus einen sauren pH-Wert haben, muss der Körper sie mit basischen Mineralsalzen neutralisieren. Die neutralisierten Salze lagern sich im Gewebe ein und können dort zu dauerhaften Entzündungen und Verklebungen führen.

Wie funktioniert die Natron-Deocreme?

Natron

Natron ist ein altbewährtes Hausmittel, das in den letzten Jahren eine echte Renaissance erfahren hat. Zurecht, denn es kann wirklich was. Unter anderem neutralisiert es unangenehme Gerüche, hemmt die Vermehrung von Bakterien und wirkt basisch. Aufgrund seiner basischen Eigenschaft hilft es, Säuren zu binden und zu neutralisieren. Es verändert das Milieu der Achselhöhle, indem es den sauren Schweiss durch seinen basischen pH-Wert abpuffert. In diesem basischen Milieu können die Bakterien schwer leben und so verhindert es den bakteriell ausgelösten Schweissgeruch.

Kokosöl

Das Kokosöl ist Trägersstoff und Pflege in einem. Außerdem wirkt es ebenfalls antibakteriell.

Stärke

Die Stärke macht das Deo cremiger und seine Konsistenz dicker.

Und nun meine Frage an Dich: benutzt Du schon ein Deo aus natürlichen Zutaten oder zögerst Du noch? Ich freue mich auf Deinen Kommentar unter diesem Beitrag!

Natron-Deocreme

Portionen 1 kleines Glas
Zubereitungszeit 5 Minuten
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Zutaten

  • 3 EL Kokosöl cremige Konsistenz bei Zimmertemperatur
  • 2 EL Kartoffelstärke alternativ: Pfeilwurzelstärke oder Maisstärke
  • 2 EL Natron aus der Apotheke oder dem Drogeriemarkt
  • Optional: ein paar Tropfen ätherisches Öl nach Wahl (bei empfindlicher Haut lieber weglassen)

So geht's

  • Das Kokosöl mit den restlichen Zutaten in eine Schüssel geben und mit einem Löffel zu einer klümpchenfreien Creme verrühren.
  • Jeweils eine knapp erbsengroße Portion der Creme mit dem Finger unter beiden Achseln verteilen.

Wellcuisine-Tipp

Es ist wichtig, dass das Kokosöl nicht zu hart, sondern cremig ist. Falls es zu hart ist, das Öl vor der Verarbeitung an eine warme Stelle im Zimmer stellen (ohne dass es schmilzt).
Wellcuisine Stefanie Reeb

 

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  1. Johanna schreibt:

    Super Sache, das Natron-Deo! Damit hat meine Tochter heiße Tage auf Malta und in Australien mühelos überstanden. Ich bin inzwischen aber fauler geworden und mische einfach etwas Natron in meine jeweils benutzte (natürliche) Körpercreme oder -lotion. Ich kann das absolut empfehlen, Natron wirkt viel besser als die meisten natürlichen Kauf-Deos!

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Johanna,

      das ist auch eine super Idee, das Natron einfach in die Bodylotion zu mischen! Danke für den Tipp!

      Liebe Grüße
      Stefanie

    2. Dorothee Weier schreibt:

      Hallo Stefanie,
      vor langer Zeit hast du über die speik Produkte geschrieben. Seitdem benutzen mein Mann und ich das Deo. Der natürliche Kräuterduft gefällt uns so gut, dass wir uns auch das Duschgel und die Flüssigseife angeschafft haben. Das tolle ist, wir bestellen die großen Kanister, so vermeiden wir das dauernde wegwerfen der Plastikflaschen. Aber, die Deocreme, die du beschreibst, werde ich demnächst mal ausprobieren. Das hört sich sehr gut an. Liebe Grüße, Dorothee
      Ich war auch sehr berührt von deinen ergreifenden, tiefgehenden Worten zum Tode deiner Mutter. Nachträglich mein herzlichstes Beileid.

      1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

        Liebe Dorothee,

        danke für Deine liebe Nachricht, auch zu meinem Beitrag über meine Mutter!

        Ja, die Speick-Produkte mag ich auch sehr gerne und kaufe so wie Ihr auch immer den Nachfüllpack der Handseife, den ich in Mehrweg-Spender umfülle.

        Einen lieben Gruß!
        Stefanie

  2. Liane S. schreibt:

    Hallo Stefanie,
    ich benutze auch schon seit einigen Jahren ein natürliches Deo von einer Frau, die es selbst herstellt. Es ist in einem kleinen Döschen. Allerdings sehr teuer. Aber wunderbar und mit einem leichten Rosenduft. Ich möchte es nicht mehr missen. Werde das nächste Mal, wenn ich eins benötige, es dann selbst herstellen.
    ?? Da sind ja wirklich sehr wenige Zutaten drin. Toll.!!
    Liebe Grüße
    Liane S. ( Es gibt ja noch eine Liane, wie selten. ?)

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Liane,

      das klingt gut! Einen leichten Rosenduft finde ich auch sehr angenehm.

      Liebe Grüße
      Stefanie

  3. Julia schreibt:

    Liebe Stefanie, ich habe mein Deo auch schon vor längerer Zeit auf Naturkosmetik umgestellt und komme am allerbesten mit dem Deo der recht jungen Firma Fine klar. Ich glaube, das basiert auch auf Natron und da gibt es eines ganz ohne Duft, das reizt die Achseln gar nicht. Es ist nur recht teuer. Dein Rezept werde ich auch mal ausprobieren. Vielen Dank dafür! Liebe Grüße, Julia

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Julia,

      danke für den Tipp! Dieses Label kenne ich noch gar nicht.

      Liebe Grüße
      Stefanie

  4. Hallo Stefanie,
    ich benutzte auch schon seit Jahren nur noch Natron als Deo. Es wirkt weit besser als jedes gekaufte Produkt und ist auch noch 100% natürlich. Was will man mehr, einfach genial! Ich bin wirklich begeistert!
    Ich verwende Natron übrigens pur, also streiche mir das Pulver direkt auf die leicht angefeuchtete Haut – das funktioniert für mich sehr gut. Ich werde aber auch mal deine Rezeptur einer Creme ausprobieren, da bin ich gespannt darauf! Eine weitere Variante ist die Herstellung eines Gels aus Wasser, Natron, Stärke und ggf. ätherischem Öl, das man in einen leeren Deo-Roller füllen kann. Auch das wollte ich schon lange mal testen – daher ist es gut, dass dieser Impuls jetzt von dir kam! Liebe Grüße von Ruth!

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Ruth,

      vielen Dank für Deine Tipps! Die Mischung für das Gel, das man in einen Deo-Roller füllen kann, finde ich auch sehr interessant!

      Einen lieben Gruß
      Stefanie

  5. Micaela Heber schreibt:

    Liebe Stefanie,
    Ich nehme keine Deos weil ich nicht das Gefühl habe, sehr stark nach Schweiß zu riechen,
    aber ich freue mich dein Rezept mal aus zu probieren.
    Vielen Dank ?
    Liebe Grüße Mica ?

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Mica,

      Du Glückliche! Kein Deo zu brauchen, ist natürlich das Beste!

      Viele liebe Grüße
      Stefanie

  6. Saishakti schreibt:

    Ich musste lachen, als ich das rezept sah. Ich benutze diese mischung seit einiger zeit als ersatz fuer die gekauften zahnpastas. Ist super angenehm und reinigt besser als die gekauften. Fand dieses rezept auf einem homestead channel. Hier in indien ist soviel chemie in den produkten. Liebe gruesse nach deutschland. Saishakti

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Saishakti,

      ach, das ist ja eine interessante Info! Danke für die Anregung!

      Liebe Grüße nach Indien
      Stefanie

  7. Regina schreibt:

    Hallo Stefanie,
    habe mir heute die Natron-Deocreme in der Minimalversion gemischt. Da in der Rezeptur kein Hinweis vorhanden ist, habe ich Kaisernatron verwendet, was ich vorrätig hatte. Das Ergebnis ist leider eine Peeling-Version der Deocreme. Dass ich Natron in feinster Puderform verwenden muss , war mir nicht klar. Die grobe Körnung löst sich auch nicht im Nachhinein. Trotzdem eine gute Idee!

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Regina,

      ich habe auch Kaiser-Natron verwendet. Die leicht körnige Struktur ist normal, ist allerdings in der Minimalversion viel deutlicher spürbar als in der Version mit Stärke. Vielleicht kannst Du, wenn Dich die Konsistenz stört, die Stärke einfach noch hinzufügen.

      Liebe Grüße
      Stefanie

  8. Heike schreibt:

    Liebe Stefanie,
    seit ein paar Jahren benutze ich zu 90% bestes reines Kokosöl als Deo, als Lotion, als Tagespflege für’s Gesicht, manchmal für die Haare, auf kleine Wunden oder sonstige Hautreizungen, in der Küche, für meinen Kater, nur meine Pflanzen habe ich damit noch nicht beglückt.
    Herzlichen Dank für Dein wunderbares Tun und nur das Beste für Dich und Deine Lieben, vor allem für Lilli, die Schöne.
    Heike*

  9. Barbara schreibt:

    Liebe Stefanie,
    das ist ein super einfaches Rezept, das ich gleich mal herstelle. Ich habe früher mein Leben lang Weleda Rosen-Deo benutzt – und dann haben sie es eingestellt, aaarrrggghhh… ich bin auf Hiddensee zufällig auf die kleine Rostocker Manufaktur Bio-Balsam gestoßen, die auch Creme-Deo herstellen, seither nutze ich deren Deo. Aber ich bin ein großer Fan selbstgemachter Kosmetik, mache auch meine Shampoo Bars selber.
    Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und ganz viele Sonnenstrahlen, ich weiß aus Erfahrung, dass die Trauerzeit nach dem Tod der Mutter dauert… also was sag ich… die Trauer verändert sich, aber bleibt, das ist meine Erfahrung. Aber das finde ich auch was wirklich schönes, wenn die liebevolle Erinnerung an diesen besonderen Menschen, ohne den wir ja gar nicht auf der Welt wären, wach bleibt – und manchmal auch wehtut… wie sollte es anders sein… In diesem Sinne alles Liebe an dich, deine Barbara

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Barbara,

      ich hoffe, das selbstgemachte Deo wird Dir gefallen! Ein paar Tropfen ätherisches Rosenöl könnte darin auch sehr gut funktionieren.

      Danke für Deine lieben Worte zum Tod meiner Mutter. Ich finde, das Gefühl verändert sich jetzt auch schon ständig. Von einem warmen Gefühl der Nähe hin zu einem Erschrecken, dass sie nicht da ist, zu einer Trauer, das wir nicht mehr wie gewohnt zusammen sein können, zu einem neuen Hinhorchen – und Fühlen: wo ist sie jetzt?

      Einen lieben Gruß
      Stefanie

  10. Friederike schreibt:

    Hallo liebe Stefanie,
    bin schon lange auf der Suche nach einem wirklich wirksamen natürlichen Deo und habe gleich Dein Rezept ausprobiert. Es wirkt wirklich super und viel besser als das gekaufte Deo, das ist bisher verwendet habe. Interessant finde ich auch den Kommentar von Saishakti, ich werde es heute Abend gleich mal als Zahnpasta ausprobieren.
    Deine Nachspeisenrezepte, die ich bisher reichlich getestet habe, sind übrigens super und kommen hervorragend bei meiner Familie an.
    Vielen Dank für die ganze Test-Arbeit, die Du da reinsteckst!
    Nachträglich auch von mir noch herzliches Beileid zum Tod Deiner Mama. Ich fand es sehr berührend, mutig und liebevoll, wie Du Euren Prozess beschrieben und mit uns geteilt hast. Ganz herzliche Grüße!

  11. Ich habe die Deo-Creme schon das dritte Mal hergestellt und selbst aufgebraucht.
    Da ich den Duft von Tannenspitzen gerne mag habe ich sie im letzten Frühsommer gesammelt und getrocknet. Gemahlen habe ich 2 Prise in die Creme gemischt.
    Meine Frage, du hast auf deinen Fotos auch verschiedene Blüten abgebildet, hast du sie schon einmal mit verarbeitet?
    Liebe Grüße aus Ostfriesland, Karin

  12. Katrin schreibt:

    Oh was für eine schöne Sache!
    Das Herstellen hat mir schon unglaubliche Freude bereitet. Jeden Morgen erfreue ich mich an dieser deocreme, weil sie soo natürlich und zuverlässig ist.
    Ich bin sehr begeistert.
    Danke für dieses schöne Erlebnis, täglich!

  13. Ramona schreibt:

    Liebe Stefanie,

    ich habe auch die Minimalversion der Deo-Creme vor einem Monat gemacht und vertrage Sie leider überhaupt nicht. Ich bekomme davon Pusteln unter den Axeln. Ich weiß nicht, woran das liegt, ich kann sie leider nicht mehr verwenden.
    Trotzdem vielen Dank für diese tolle Rezeptidee.

    Viele Grüße
    Ramona

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Ramona,

      das ist ja schade! Aber klar, jede Haut ist anders und es gibt leider kein Rezept, das für alle passt.

      Liebe Grüße und danke für Dein Feedback!
      Stefanie

  14. Anke Reisinger schreibt:

    Liebe Stefanie!
    Es ist wirklich ein super DEO Rezept. Habe zum Verfeinern noch einige Tropfen Orangenöl hinzugefügt. Das leichte Peeling unter den Achseln finde ich gar nicht störend.
    Ich frage mich jedoch ob ich einen Fehler gemacht habe – bei mir ist das Ganze bei Zimmertemperatur flüssig geblieben… Natron und Speisestärke befinden sich am Boden des Tiegels – ich muss also jedes mal mit dem Finger alles vermischen und nehme dann einen Fingerhub unter die Achseln.
    Weißt du Rat?
    Liebe Grüße aus dem Münsterland
    Anke

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