Rotes Linsen-Dhal mit Reis

Ein leckeres Detox-Gericht für einen gesunden Start ins Neue Jahr

Es war vor ca. 10 Jahren als ich am Ende eines Yogaworkshops in Berlin auf meiner Matte saß und einfach nur dachte: WOW! Thomas und ich hatten bereits viele Jahre unterschiedliche Yoga-Richtungen praktiziert, doch dieser Workshop war anders als alles, was ich bis dahin kannte. Ich war ergriffen und tief berührt. Die Lehrerin, die den Workshop leitete, war aus Los Angeles angereist, von Kopf bis Fuß weiß gekleidet und trug einen Turban. Sie war in ihren Endsechzigern, bewegte sich aber mit einer Energie und Flexibilität wie ein junges Mädchen. Ihr Yoga war extrem anstrengend, dabei hörten wir laute Musik, sangen Mantras und sanken am Ende erschöpft in eine tiefe Meditation. Das alles fühlte sich intensiv, erfüllend und wohltuend an.

Als wir nach Hause kamen, sagte ich zu Thomas: lass uns nach Los Angeles ziehen und eine Yogalehrerausbildung machen. Seine Reaktion war spektakulär-unspektakulär, denn er sagte einfach: Okay! Also kündigten wir unsere Potsdamer Wohnung, lagerten unsere Möbel ein, packten jeder einen großen Koffer und unseren Hund in eine Reisetasche und zogen nach LA.

In LA tauchten wir tief in die Welt der Yogis ein. Wir standen um 3 Uhr nachts auf, um ab 4 Uhr Yoga zu machen, wir duschten eiskalt, wir nahmen an Kursen teil, bei denen man 8 Stunden am Tag meditierte, und wir aßen eine Menge von der Lieblingsspeise aller Yogis: Dhal mit Reis. Ich muss zugeben, dass mir Dhal am Anfang nicht besonders schmeckte, was vielleicht auch daran lag, dass es in manchen Yogazentren nicht besonders liebevoll und etwas fad zubereitet wird. Mit der Zeit fand ich allerdings Gefallen daran und fing, unter Anleitung einer Ayurvedischen Ärztin und Köchin an, unser Dhal selbst zuzubereiten.

Dhal mit Reis, auch Kitchari genannt, gilt im Ayurveda und unter Yogis als das perfekte Essen. Denn es enthält ein komplettes und ausgewogenes pflanzliches Eiweißprofil. Es ist ein reinigendes Gericht, das die Nierenfunktion fördern und den Verdauungstrakt pflegen soll. Im Ayurverda wird es unter anderem bei Verstopfung empfohlen und kann, unter Zugabe von reichlich grünem Blattgemüse für eine Weile auch als ausgleichende Monodiät zu sich genommen werden (hierbei wird empfohlen, zwischen den Mahlzeiten zusätzlich etwas Obst zu essen und Yogitee zu trinken). Dies ist vor allem in den Wintermonaten und für Menschen über 40 empfehlenswert, denn es wird leicht verdaut (vor allem, wenn die Linsen vor Gebrauch in Wasser eingeweicht werden), liefert dem Körper wertvolles Eiweiß, wirkt basisch und unterstützt den Yogi dabei, sich besser auf die tägliche Meditation zu konzentrieren.

Das sagt der Yogi Kirpal Singh über Dhal mit Reis/Kitchari:

„Schon seit Urzeiten essen Yogis dieses einfache Gericht, um ihre spirituelle Praxis zu fördern. Es bietet die perfekte Balance an leicht verdaulichen Proteinen und komplexen Kohlenhydraten, die den Körper nähren und gleichzeitig entgiften und eine tiefe Meditationspraxis unterstützen. Ob du Kitchari als leckere Mahlzeit oder als entgiftende Monodiät wählst, es ist auf jeden Fall ein perfektes Essen für dich.“

Rotes Linsen-Dhal mit Reis

Portionen 2 Personen
Zubereitungszeit 35 Minuten
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Zutaten

Für den Reis:

  • 150 g Basmatireis
  • 300 ml Wasser
  • 1/3 TL Salz
  • 1 EL Rosinen optional

Für das Dhal:

  • 100 g rote Linsen
  • 1 EL natives Kokosöl
  • 2 TL Currypulver
  • 1 TL Kreuzkümmelpulver
  • 1 TL Korianderpulver
  • 1 kleine rote Zwiebel geschält und fein gehackt
  • 1 Knoblauchzehe geschält und fein gehackt
  • 1 EL fein geschnittener frischer Ingwer
  • 300 g Tomaten gewürfelt
  • 400 ml Kokosmilch
  • 200 Wasser plus mehr nach Bedarf
  • abgeriebene Schale von 1 unbehandelten Zitrone
  • 2 EL Zitronensaft
  • 1 EL Tomatenmark
  • 1/2 EL Ahornsirup
  • 1 TL Salz plus mehr zum Abschmecken
  • 50 g Blattspinat
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • frische Korianderblätter zum Servieren optional

So geht's

  • Zuallererst die roten Linsen für das Dhal in eine Schüssel geben und mit kaltem Wasser übergießen und einweichen lassen, bis alle Zutaten für das Dhal zubereitet und geschnitten sind. So werden die Linsen besser verträglich. Wenn Du rechtzeitig daran denkst, ist es noch besser, wenn du die Linsen einige Stunden oder über Nacht einweichen lässt.
  • Den Basmatireis in einem Sieb waschen, in einen Topf mit passendem Deckel geben und Wasser, Rosinen und Salz hinzufügen. Das Ganze bei geschlossenem Deckel zum Kochen bringen. Sobald das Wasser kocht, die Hitze auf die niedrigste Temperatur einstellen und den Reis ca. 15 Minuten ziehen lassen, bis er gar ist. Die Herdplatte gegebenenfalls ganz ausschalten, damit nichts anbrennt. Den Reis bei geschlossenem Deckel
  • warm halten, bis das Dhal fertig ist.
  • Die eingeweichten Linsen in ein Sieb geben und abwaschen.
  • In einer großen und tiefen Pfanne oder in einem Topf Kokosöl erhitzen und Currypulver, Kreuzkümmel und Koriander kurz unter Rühren anbraten. Rote Zwiebel und Knoblauch hinzufügen und unter Rühren ca. 2 Minuten leicht anbraten. Ingwer, Tomaten und Linsen dazugeben und mit Kokosmilch und Wasser ablöschen. Zitronenschale, Zitronensaft, Tomatenmark, Ahornsirup und Salz hinzufügen und bei mittlerer Hitze und bei geschlossenem Deckel ca. 15–20 Minuten köcheln lassen, bis die Linsen weich sind. Gegebenenfalls nach und nach noch mehr Wasser hinzufügen, wenn die Konsistenz des Dhals zu trocken wird. Es sollte am Ende eine geschmeidige Konsistenz wie ein Curry haben.
  • Das Dhal vom Herd nehmen und den Spinat untermischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Mit Reis und frisch gehackten Korianderblättern servieren.
Wellcuisine Stefanie Reeb

 

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  1. Barbara schreibt:

    OH, liebe Stefanie, das klingt ja wunderbar, einfach wunderbar!!! Genau das Richtige für dieses Wetter, so ein wärmendes wohliges Gericht, ich bin begeistert und das kommt in den nächsten Tagen gleich auf den Tisch! Herzlichen Dank für dieses komplette ausgewogene und auch noch entgiftende Mahl! Toll und mitreißend, was du über eure Yoga-Ausbildung schreibst, wow!
    Ganz liebe Grüße, Barbara

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Barbara,

      das freut mich sehr, dass Du auch so Lust auf ein Gericht wie dieses hast. Ich könnte es ehrlich gesagt zur Zeit jeden Tag essen, so lecker und befriedigend finde ich den Geschmack.

      Liebe Grüße nach Berlin!
      Stefanie

      1. Barbara schreibt:

        Richtig lecker, genau das richtige für diese Tage. Stimmt, könnte ich auch täglich essen, im Wechsel mit der Detox-Suppe vom letzten Jahresbeginn! Detox-time….

  2. Christine schreibt:

    Liebe Stefanie, vielen Dank für diesen interessanten Beitrag. Ich esse kitchari im Moment häufig, um meine Vata-disbalance zu behandeln. Wirkt einmalig, ich kann es bestätigen. Dieses Essen tut unglaublich gut.

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Christine,

      vielen Dank für Deine Nachricht! Toll, dass Du mit Kitchari so gute Erfahrungen gemacht hast.

      Liebe Grüße!
      Stefanie

  3. Lydia schreibt:

    Hallo Stefanie,
    Ich wüsche dir und Thomas ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr. Für das tolle Rezept danke ich dir, denn ich möchte mich basisch ernähren. Falls du basische Informationen und Tips hast, würde ich mich freuen.
    LG. LG. Lydia

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Lydia,

      vielen Dank für Deine guten Wünsche! Dir auch ein glückliches und gesundes Jahr 2019! Zu Deiner Frage: in meinem Buch Wellcuisine habe ich ein Kapitel über basische Ernährung geschrieben. Aber generell sind die allermeisten Rezepte hier auf dem Blog basenlastig. Ich werde bestimmt auch bald mal wieder in einem Beitrag etwas über basische Ernährung schreiben. Danke für die Inspiration!

      Liebe Grüße
      Stefanie

  4. Carolin schreibt:

    Hallo Stefanie,
    da ich einige Reisen nach Indien unternommen habe, liebe ich Dhal mit Reis.Dein Rezept habe ich mit großem Interresse gelesen und werde es auf jeden Fall nachkochen.
    Mich wundert allerdings die Menge an Kokosmilch, denn die hat doch sehr viele Kalorien und das in dem Rezept weder Ingwer noch Kurkuma vorkommen.Bei mir gibt es kein Dhal ohne Ingwer.Ansonsten bin ich sehr gespannt.
    Ganz liebe Grüße von Carolin

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Carolin,

      vielen Dank für Deine Nachricht! Und auch dafür, dass Dir aufgefallen ist, dass ich den Ingwer vergessen habe! Tatsächlich war er im Gericht drin, ich habe nur vergessen, ihn aufzuschreiben bzw. konnte ich vermutlich mal wieder meine eigene Handschrift nicht lesen ;-). Ich habe ihn nun ergänzt.

      Kurkuma ist im Rezept drin durch das Currypulver, das hauptsächlich aus Kurkuma besteht. Und bezüglich der Kokosmilch: ich vertrete die Ansicht, dass man ruhig alle natürlichen Lebensmittel mit vollem Fettanteil essen sollte, da unser Körper diese Kalorien ganz anders verwerten kann als zum Beispiel Frittierfett oder ähnlich stark verarbeitete hoch-kalorische Lebensmittel. Deshalb spare ich generell nie an natürlich vorkommenden Kalorien. Es ist in diesem Rezept aber auch kein Problem, etwas weniger Kokosmilch und dafür etwas mehr Wasser zu verwenden.

      Liebe Grüße!
      Stefanie

  5. Antje schreibt:

    Hallo Stephanie, das klingt lecker und in ca 15 min weiss ich auch, ob es so gut schmeckt, wie es riecht. Aber eigentlich bin ich mir da sicher.
    Liebe Grüße

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Antje,

      oh wie schön! Dann hoffe ich, dass es Dir gut schmecken wird!

      Liebe Grüße
      Stefanie

  6. Renate schreibt:

    Liebe Stephanie
    Allles Gute zum neuen Jahr. Wir haben gerade das neue Rezepte ausprobiert. Es war einfach köstlich. Echt lecker. Vielen Dank dafür.
    Liebe Grüße

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Renate,

      das freut mich sehr, dass es Euch gut geschmeckt hat! Lieben Dank für Deine Rückmeldung! Und Dir auch ein schönes und gesundes Jahr 2019!

      Liebe Grüße
      Stefanie

  7. Uschi schreibt:

    Liebe Stefanie,

    auch ich wünsche Dir und Deiner Familie ein gesundes, gutes neues Jahr 2019.
    Danke für Dein erstes Kochrezept im neuen Jahr. Ich habe es gerade nachgekocht und gesessen. Es hat mir sehr, sehr gut geschmeckt. ( Sogar auch ohne Reis ) !

    Liebe Grüße
    Uschi

    1. Uschi schreibt:

      Muss natürlich „gegessen“ heißen !

    2. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Uschi,

      vielen Dank für Deine guten Wünsche! Dir und Deiner Familie wünsche ich auch ein glückliches und gesundes Jahr 2019!

      Schön, dass Dir das Dhal geschmeckt hat! Freut mich sehr.

      Liebe Grüße
      Stefanie

  8. Sinje Schmidt-Dötsch schreibt:

    Liebe Stefanie,

    ich wollte Dir an dieser Stelle einfach mal für deinen inspirierenden Blog danken, auch dass Du so großzügig deine kreativen Rezepte teilst. Ich hatte früher mal diesen, mal jenen Blog kurz abboniert. Deiner ist der einzige Blog, den ich nun dauerhaft lese. Deine Themen und deine ansprechende Art zu schreiben sind sehr bereichernd. Nochmals ein dickes DANKE!!!! und auf viele weitere inspirierende Zeilen!

    Herzliche Grüße

    Sinje

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Sinje,

      ah, das tut gut zu hören! Vielen Dank für Dein liebes Feedback!

      Einen lieben Gruß
      Deine Stefanie

  9. Charlotte schreibt:

    Hallo Stefanie,
    Danke für das tolle Rezept!
    Kann man das Dhal eigentlich auch einfrieren oder ist das nicht zu empfehlen?

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Charlotte,

      ich habe das mit dem Einfrieren noch nicht ausprobiert, bin mir aber ziemlich sicher, dass das gut funktioniert.

      Liebe Grüße
      Stefanie

  10. Antje schreibt:

    Ich hab es mit Reis eingefroren, war super.

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Super, danke für die Info!

      Liebe Grüße
      Stefanie

  11. Marion schreibt:

    Liebe Stefanie,

    ich habe soeben das Dhal ausprobiert und muss sagen, dass es absolut suuuuper schmeckt. Konnte gar nicht mit dem Essen aufhören.
    Gestern Abend war ich mit meinen Freundinnen beim Inder und dort hatten wir u.a. Auch ein Dhal aus gelben Linsen. Dein Rezept schmeckt mindestens genau so gut, wenn nicht sogar besser ??

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Marion,

      wie schön! Über dieses Feedback freue ich mich sehr!

      Liebe Grüße
      Stefanie

  12. Lena Krämer schreibt:

    Es ist SO LECKER
    Vor allem mit der Zitrone…
    Ein echtes Wohlfühlgericht! Und perfekt auch zum Mitnehmen zur Arbeit
    Danke für das tolle Rezept!

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Lena,

      vielen Dank für Deine liebe Rückmeldung! Freut mich sehr, dass Dir das Dhal gut schmeckt!

      Liebe Grüße
      Stefanie

  13. Sibylla schreibt:

    Liebe Stefanie, ich war ein or Tage bei einer sehr guten Freundin, die auch Ernährungsberaterin ist ( schon seit mehr als 20 Jahren). Wir haben uns abends das Linsendhal gekocht. Wirklich sehr lecker. Heute fahre ich wieder nach Berlin nach Hause und werde es spätestens Morgen kochen. Da kann man sich dran gewöhnen . Hast Du Varianten???
    Liebe Grüße – auch an Thomas. Sibylla

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Sibylla,

      wie schön, dass Euch das Dhal geschmeckt hat! Ich variiere es ab und zu, indem ich anderes Gemüse hinzufüge. Gestern habe ich zum Beispiel eine Tomate weniger benutzt und dafür 2 in Scheiben geschnittene Karotten und eine halbe rote Paprika hinzugefügt.

      Liebe Grüße!
      Stefanie

  14. Carolin schreibt:

    Hallo Stefanie,
    jetzt hätte ich fast vergessen mein Feedback zu geben.
    Bisher habe ich Dhal immer sehr schlicht zubereitet, nur mit Gewürzen und Wasser gekocht und natürlich mit viel frischem Koriander, so wie ich es aus meinen Indienaufenthalten kannte.
    Diese Variante hier hat mir und meinem Liebsten aber ganz besonders gut geschmeckt.Ich werde es nun sicher öfter mal so zubereiten.Vielen Dank für die Inspiration.Liebe Grüße von Carolin

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