Lebkuchen aus 4 Zutaten

Vegan, glutenfrei und weihnachtlich lecker

In einer Woche geht offiziell die Weihnachtszeit los. Bei mir beginnt sie aber immer schon etwas früher, nämlich wenn ich im November die ersten Lebkuchen im Laden sichte (vorher sehe ich sie nicht, weil meine Augen vor dem 1.11. noch lebkuchenblind sind). Dann bekomme ich ganz große Lust darauf und kaufe eine Packung. Zuerst bin ich begeistert und frage mich, wie ich ein ganzes Jahr ohne Lebkuchen sein konnte. Kurz darauf finde ich sie zu süß, zu trocken, die Oblaten zu „oblatig“ etc. Mein Mann verdreht die Augen, weil er das Spiel schon vom letzten Jahr kennt. Er fragt: „Warum backst Du nicht gleich selbst?“ Naja, weil ich wie ein Kind an der Supermarktkasse meinen Lolli sofort haben will. Deshalb. Aber dann wandert die angebrochene Packung zuhause in die Schublade, während ich mir meine Schürze umbinde und meine eigenen Lebkuchen backe, die „nicht so süß und irgendwie saftiger und leckerer und mit viel besseren Zutaten gemacht sind“. Weiteres Augenverdrehen.
Lebkuchen sind für mich vielleicht das Schönste an der Weihnachtszeit. Mir reicht es, einen Lebkuchen und eine Clementine auf dem Teller und einen grünen Tee in der Hand zu haben und schon ist Weihnachten. Meistens haben wir keinen Tannenbaum und auch nur minimale Weihnachtsdeko im Haus, aber klassisches Weihnachtgebäck muss schon sein. Und ja, wenn ich auf einer einsamen Insel Weihnachten feiern müsste und nur ein einziges Gebäck mitnehmen dürfte, dann wäre es vermutlich dieser Lebkuchen (aber verrate das bitte nicht meinen Zimtsternen und Kokosmakronen!). Ich muss immer grinsen, wenn am ersten oder zweiten Advent jemand in den sozialen Medien schreibt, dass er/sie noch gar nicht in Weihnachtsstimmung sei. Denn es ist schon interessant, dass wir in der Weihnachtszeit immer glauben, uns auf eine bestimmte Art fühlen zu müssen. Also so gemütlich, zufrieden und festlich mit einem Hauch von Engelsstaub. Da ich generell nicht so gerne mache, was man mir sagt (heftiges Kopfnicken von Thomas), mag ich auch in der Weihnachtszeit diesen Druck, sich immer „weihnachtlich“ zu fühlen, nicht. Ich finde, dass man sich immer so fühlen sollte, wie man sich eben fühlt. Und dass es einen potentiell unglücklich macht, wenn man denkt, man müsste immer glücklich und zufrieden sein oder wenn man glaubt, einem Bild hinterherlaufen zu müssen, das von der Gesellschaft vorgegeben wird. Wenn ich allerdings ein duftendes Blech Lebkuchen aus dem Ofen ziehe, der Duft von geschmolzener Schokolade durch die Küche weht, auf dem Tisch eine Kerze brennt, der Hund vor dem Kamin schläft und eine Kanne frisch gebrühter Tee auf mich wartet … und wenn es dann draußen schon dunkel ist – und, oh, war das eine Schneeflocke?  – dann fühle ich mich auch gemütlich und zufrieden und … vielleicht war da auch gerade ein wenig Engelsstaub in der Luft. Wer weiß.
Und nun meine Frage an Dich: was bringt Dich in Weihnachtsstimmung? Und liebst Du Lebkuchen auch so sehr wie ich? Ich freue mich auf Deinen Kommentar unter diesem Beitrag!

Lebkuchen mit 4 Zutaten

Portionen 15 Stück
Zubereitungszeit 30 Minuten
Back- und Kühlzeit 30 Minuten
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Zutaten

Für den Lebkuchenteig:

  • 250 g gemahlene Mandeln
  • 1 TL Zimt
  • 2 TL Lebkuchengewürz
  • 1/3 TL Salz
  • abgeriebene Schale von 1 Bio-Zitrone
  • 60 g weißes Mandelmus
  • 100 ml Ahornsirup Grad A oder C

Zum Bestreichen:

  • 100 g Zartbitterschokolade

So geht's

  • Den Backofen auf 180 °C vorheizen.
  • Alle Zutaten für den Lebkuchenteig in einer Schüssel vermischen.
  • Ein Backblech mit Backpapier auslegen. Knapp esslöffelgroße Portionen des Teiges entnehmen, zu Kugeln formen, aufs Backpapier legen und etwas flach drücken. Die Kanten gleichmäßig rund formen.
  • 12 Minuten backen. Am Ende der Backzeit sollten die Lebkuchen auf der Unterseite leicht gebräunt und noch weich sein. Sie härten später noch etwas nach.
  • Die Lebkuchen komplett abkühlen lassen.
  • Zartbitterschokolade im Wasserbad schmelzen (wer mag kann auch "schummeln", die Schokolade klein hacken und unter Rühren und bei mittlerer Hitze in einem Topf ohne Wasserbad schmelzen).
  • Die Lebkuchen mithilfe eines Pinsels rundum mit Schokolade bestreichen.
  • Die Schokolade bei Zimmertemperatur aushärten lassen.
Wellcuisine Stefanie Reeb

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  1. Gerlind schreibt:

    Hallo Stefanie,

    da ich alle Zutaten zu Hause hatte und ohnehin heute Nachmittag noch was für’s Wochenende backen wollte, sind es deine Lebkuchen geworden, die gerade im Ofen backen. Gut, statt Ahornsirup war’s bei mir Dattelsirup, ich denke, das stört nicht weiter 😉
    Eine kleine Klugscheißer-Anmerkung hab ich aber noch- jetzt beginnt erst die Adventszeit, die Weihnachtszeit kommt dann erst nach dem 24.12.
    In diesem Sinne vor-adventliche Grüße aus dem feuchten Norden
    Gerlind

  2. Barbara schreibt:

    Liebe Stefanie,
    hach, ist das wunderbar!!! Ich überlege schon seit Tagen, was es diesmal hier auf unseren Weihnachtsteller schafft. Und ich kann dir eines sagen: das ist Platz 1. ich werde gleich loslegen, obwohl wir noch unseren zuckerfreien November haben. Und wer weiß, erklären wir den hiermit auch für beendet?
    Tausend Dank, werde berichten.
    Und ganz lieben Dank wg der Banner-Zimt Waffeln. Das kann sehr gut sein, dass ich das Waffeleisen einfach zu früh aufgerupft habe. Ich probiere es einfach nochmal. Genauso wie die Buchweizen wraps!
    Ganz herzliche -noch nicht so vorweihnachtlich gestimmte- Grüße aus dem grauen November-Berlin
    deine Barbara

  3. Barbara schreibt:

    Hilfe, die sind ja verboten gut… Es ist jetzt von Vorteil, dass ich kleinere Lebkuchen geformt habe (insgesamt 28), sonst wären jetzt noch mehr weg… Aber so ein kleiner Haps fällt nicht so auf;) Ich kann mir auch geriebene Orangenschale vorstellen. Aber mit Zitrone schmeckts sehr frisch. Bin begeistert….
    Liebe Stefanie, du verwöhnst uns wirklich so liebevoll mit deinen wunderbaren Blogbeiträgen. Es ist mir Woche für Woche eine große Freude und Ehre, deine köstlichen, gesunden und einfach zuzubereitenden Rezepte nachzukochen /-backen und mich an deinen weisen, witzigen, inspirierenden Texten zu erfreuen.
    Dafür ein tiefempfundenes Dankeschön. Mein gesamtes Umfeld kennt und schätzt dich zutiefst, sogar in Californien wird Woche für Woche von einer kleinen Wellnessgroup per google translator übersetzt und nachgekocht. So weit konnte ich mit meiner Begeisterung von deinem Blog anstecken.
    Herzlich, deine Barbara

    1. Barbara schreibt:

      …die sind aber schnell alle, musste schon wieder nachbacken—— Es ist definitiv das einzige Gebäck, das ich Weihnachten auf meine einsame Insel mitnehmen würde. – pssst, ich verrate es niemand. Vielleicht dürften die Florentiner noch mit….

  4. Corinna schreibt:

    Hallo Stefanie, die Lebkuchen sind super lecker und sehr einfach zu machen, habe es gestern gleich mal ausprobiert. Vielen Dank für das leckere Rezept!! Corinna

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