Auberginen-Caponata-Pasta

Wie von der italienischen Mamma

Mein Mann kocht wie eine italienische Mamma. Deshalb ist Pasta sein Spezialgebiet bei uns zuhause. Da seine Pasta in der Regel sensationell schmeckt, kam ich irgendwann einmal auf die Idee, eins seiner Gerichte hier auf dem Blog zu veröffentlichen. Was ich allerdings nicht bedacht habe ist, dass italienische Mamas – oder eben mein Mann – extrem intuitiv und für Außenstehende schwer nachvollziehbar kochen. Da werden die Zutaten in die Töpfe geschmissen, dass es eine wahre Freude ist … außer für denjenigen, der ein Rezept aufschreiben will. Mein Mann kocht nicht nur schnell, sondern auch mit einer unglaublichen Vielzahl an Zutaten. Da wandert eine kleine Prise von diesem Gewürz in die Sauce und wird sofort von einem Löffelchen von jenem Gewürz kontrastiert. In der Praxis kein Problem, nur innerhalb eines aufgeschriebenen Rezepts: Chaos! Während ich schwitzend und leise fluchend versuchte, mit Papier und Stift hinter der Naturgewalt, die mein Mann ist, Schritt zu halten, machte sich eine Erkenntnis in meinem Kopf und meiner Seele breit: manche Dinge kann man einfach nicht aufschreiben. Man muss dabei gewesen sein. Man muss es selbst geschmeckt und erlebt haben. Ein fast unmögliches Phänomen in unserer Zeit, wo doch alles dokumentiert, festgehalten und in schillernden digitalen Farben aufbereitet wird. In diesem stillen Moment gab ich mein Vorhaben auf. Ich ließ Stift und Papier sinken, schenkte mir ein Glas Wein ein und setzte mich auf die Terrasse, um auf meinen dampfenden Teller Pasta zu warten, den mein Mann kurze Zeit später auf den Tisch stellte. Manchmal ist es einfach besser, sich dem Fluß des Lebens zu beugen.

Diese Woche habe ich mich also selber an den heimischen Pastatopf gewagt, um ein im Entfernten ähnliches Rezept zu testen wie das, was mir bei meinem Mann so gut geschmeckt hat. Es ist eine herrlich „fleischige“ Sauce, angelehnt an die sizilianische Auberginen-Caponata, der man nach Lust und Laune noch ein paar persönliche Geheimzutaten hinzufügen könnte. Man kann sie aber auch einfach so zubereiten, wie sie im Rezept steht. Denn so eine Pasta à la Mamma macht einfach glücklich.

Und nun meine Frage an dich: bist Du ein intuitiver Koch oder kochst du lieber nach Rezept? Hinterlasse einen Kommentar unter diesem Beitrag. Ich freue mich drauf, von Dir zu lesen!

Auberginen-Caponata-Pasta

Portionen 2 Personen
Zubereitungszeit 30 Minuten
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Zutaten

  • 2 EL Olivenöl plus etwas mehr zum Abschmecken
  • 1 mittelgroße rote Zwiebel geschält und gehackt
  • 2 Knoblauchzehen geschält und fein gehackt
  • 1/2 EL getrockneter Oregano
  • optional: 1–2 Sardellen klein gehackt
  • 400 g Aubergine klein gewürfelt
  • 1 EL Balsamico alternativ: Apfelessig
  • 2 EL Kapern gehackt
  • 2 EL gehackte grüne Oliven
  • 400 g Tomaten gewürfelt
  • 1 EL Ahornsirup
  • 250 g Penne
  • 1 TL Salz etwas weniger, wenn Sardellen verwendet werden
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 1 Prise getrocknete Chiliflocken
  • 20 g Petersilie gehackt

So geht's

  • In einer großen, tiefen Pfanne Olivenöl erhitzen und Zwiebeln, Knoblauch, Oregano und (optional) Sardellen darin anbraten. Aubergine hinzufügen und unter Rühren ca. 4 Minuten rundum anbraten, bis die Stücke leicht gebräunt sind. Mit Balsamico ablöschen. Kapern, Oliven, Tomaten und Ahornsirup hinzufügen. Die Hitze reduzieren und ca. 20 Minuten leise köcheln lassen.
  • In der Zwischenzeit die Penne in reichlich Salzwasser al dente kochen. Zwischendurch je nach Konsistenz der Sauce mit einer Suppenkelle Nudelwasser zur Sauce hinzufügen (je nachdem wie saftig die Tomaten sind, können das zwischen 1 und 4 Suppenkellen sein).
  • Die Sauce mit Salz, Pfeffer, Chili und etwas Olivenöl abschmecken und die gehackte Petersilie unterrühren. Die gekochten Penne hinzufügen, gut vermischen und direkt servieren.
Wellcuisine Stefanie Reeb

 

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  1. Barbara schreibt:

    Oh liebe Stefanie, was ein tolles Rezept! Kam noch rechtzeitig vor dem Wochenendeinkauf und nun sind alle Zutaten im Haus und der Pasta à la Mama steht nichts im Wege…
    Also, ich musste lachen bei deiner Frage, denn ich koche am Liebsten nach Rezept, das ich aber äußerst unzureichend lese und dann improvisiere. Oft entdecke ich Zubereitungshinweisen erst nach mehrfachen Nachkochen und bin ganz erstaunt, dass das Rezept bislang auch so funktionierte 😉
    Ganz herzliche Grüße, Barbara

    1. Barbara schreibt:

      PS: gerade gabs lecker Thommy Shakshuka, soooooo fein!
      PPS: die Suchfunktion ist gerade leider nicht richtig zugänglich… Ich kann nicht mehr draufklicken, weil die Lupe unter dem Shop versteckt ist…

    2. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Barbara,

      haha, ja so geht es mir auch manchmal. Ehrlich gesagt sogar bei meinen eigenen Rezepten. Einmal habe ich während eines Kochkurses einen Schritt im Rezept vergessen und habe schon Blut und Wasser geschwitzt, weil die Konsistenz gar nicht so wurde, wie ich das gewohnt war. Noch mal ins Rezept zu gucken hat dann geholfen 😉

      Viele liebe Grüße!
      Stefanie

      Ich lege mir dann gerne das Rezept als Ausdruck oder auf meinem Telefon neben mich auf den Küchen-Counter

      1. Barbara schreibt:

        Die Auberginen Caponata Pasta schmeckt vorzüglich!!! Dickes Dankeschön für das wunderbare Wohlfühlrezept, das schmeckt echt nach mehr…

  2. Liebe Stefanie, ich kann Dich nur zugut verstehen, da ich lange Zeit in der Gastronomie gekocht habe und seid 2 Jahren selbst Kochkurse anbiete und dort immer Rezepte gefragt sind, habe ich oft das Problem die Rezepturen genau zu benennen.
    Ich koche am liebsten intuitiv, das was da ist und mir einfällt. So motiviere ich meine Gäste selbst kreativ zu werden in Anlehnung eines Rezeptes.
    Deine Rezepte integriere ich sehr gern und herzlichen Dank für dieses leckere Rezept. Kochen ist immer life!!! Das macht es so „menschlich“:).Herzensgrüße Annegret

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Annegret,

      ja, das hast Du schön geschrieben: Kochen ist immer life. Kochen ist Leben. Es ist nicht statisch. Das liebe ich auch an Rezepten. Ich halte mich zum Beispiel gerne an die „Idee“ von einem Rezept und improvisieren dann nach Lust und Laune, je nachdem, welche Zutaten ich gerade da habe.

      Liebe Grüße
      Stefanie

  3. Liebe Stefanie,
    ein ganz leckeres Pastarezept. Vielen Dank habe es heute gleich gestestet.
    Wenn ich in meinem Flow bin kann ich gut ohne Rezept kochen. Wenn ich zuviel im Kopf bin tut mir ein Rezept sehr gut. Besonders deine.Ich finde die Zusammensetzung spannend ,wie z.b. der Taiobstsalat mit der Avocadocreme. Ich freue mich auf neue Experimente . Das tolle ist daran sie sind nicht schwer nachzukochen haben aber was besonderes und inspirieren mich sehr. Gerne weiter so ,denn meine Küche ist mein Lieblingsplatz.
    Und dazu deine Texte. Sie sind herrlich frisch und natürlich. Ganz herzlichen Dank

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Jutta,

      wie schön, dass Dir die Pasta gut geschmeckt hat! Vielen lieben Dank für Dein Feedback zu meinen Rezepten! Darüber freue ich mich unheimlich, denn genau das macht mir beim Rezepte entwickeln auch am meisten Spaß: wenn es gelingt, mit nicht zu viel Aufwand oder Schwierigkeitsgrad was ganz besonders leckeres auf den Tisch zu bringen.

      Viele liebe Grüße
      Stefanie

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