Buntes Ofengemüse mit Petersiliensauce

Und meine 5 goldenen Regeln bei Stress

In meinem Freundeskreis bin ich bekannt als eine, die immer viel arbeitet. Das liegt nicht daran, dass ich ein Workaholic bin oder nicht weiß, was ich sonst mit meiner Zeit anfangen soll. Tatsächlich ist es so, dass ich unglaublich gerne faulenze und mich dabei überhaupt nicht langweile. Ich werde auch nicht kribbelig, wenn ich auf dem Sofa sitze und nichts tue. Vielmehr ist es so, dass ich einen Job habe, den ich sehr liebe. Der kreativ und spannend ist, und den ich einfach gerne mache. Und dann kommen diese interessanten Projekte vorbei, die man doch unmöglich ausschlagen kann. Oder – und das ist weniger angenehm – die Existenzangst sagt hallo und rät mir, dieses Jahr noch etwas mehr Gas zu geben. Und so stapelt sich manchmal die Arbeit haushoch. Früher, als ich noch in Designagenturen gearbeitet habe, führte das dazu, dass ich in besonders stressigen Phasen Gewicht verloren habe und zu einem Schatten meiner selbst wurde. Da ich weder meine kreative Arbeit noch meine Gesundheit aufgeben wollte, wurde mir damals klar, dass ich etwas verändern muss. Denn ist man jung, kann man sich vom Raubbau an der eigenen Gesundheit noch recht leicht erholen. Wird man älter, wird das immer schwieriger. Und so habe ich über die Jahre ein System entwickelt, das mir in stressigen Zeiten hilft, mich trotzdem gut zu fühlen und mich mit Energie zu versorgen. Ich nenne dieses System jetzt mal „extreme Selbstfürsorge“. Und weil ich gern mal alles um mich herum vergesse, wenns stressig wird, erinnere ich mich regelmäßig selbst daran mit diesen 5 goldenen Regeln:

1. Gib dir gutes Futter

Ich würde diesen Blog und meine Bücher nicht schreiben, wenn ich mir nicht sicher wäre, dass unsere Ernährung das A und O für unser körperliches und seelisches Wohlbefinden ist. Gutes und gesundes Essen muss sein, egal wie wenig Zeit wir gerade haben. Denn geben wir unserem Körper in stressigen Zeiten minderwertige Nahrung, dann ist das so, als würden wir billigen Treibstoff in eine Hochleistungsmaschine gießen – wir erzielen nicht das Ergebnis, das wir haben möchten, nämlich leistungsfähig und voller Energie zu sein.

2. Behandle deinen Körper wie einen Tempel

Bei innerlicher Anspannung gibt es kaum etwas besseres als eine ausführliche Körperpflege. Sei es ein Bad mit Salz und ätherischen Ölen, eine Gesichtsmaske oder ein Körperpeeling: wenn wir unseren Körper pflegen und verwöhnen, geben wir uns damit zu verstehen, dass wir uns gut um uns kümmern. Das erzeugt ein angenehmes Gefühl und letztlich Selbstvertrauen. Und Selbstvertrauen bedeutet, dass wir uns selber vertrauen können. Nämlich darin, dass wir es gut bei uns haben.

3. Mach Zeit für Bewegung unverhandelbar

Viele von uns neigen dazu, unser wöchentliches Yoga oder den Spaziergang am Abend zugunsten einer Deadline aufzugeben. Tatsächlich ist das eine schlechte Idee. Denn während wir unseren Körper bewegen, kommt auch unser Geist in Bewegung und oft fällt uns nach dem Sport erst eine zündende Idee ein. Gleichzeitig baut die körperliche die innere Anspannung ab, indem sie uns hilft, Stresshormone abzubauen.

4. Sei ein Nerd

Manche Dinge, die uns gut tun, sehen von außen betrachtet eigenartig oder „nerdig“ aus. Zum Beispiel bereite ich mir häufig spezielle Cracker für Reisen zu, die ich dann auspacke, wenn andere ihren Imbiss in der nächsten Bäckerei einnehmen. Anstatt darauf zu vertrauen, dass ich schon irgendwo etwas zu essen finde, packe ich mir lieber meine Lieblingsnüsse als Snack in die Tasche und trage ein paar Beutel meines Lieblingstees mit mir herum, die ich benutzen kann, wenn unterwegs mal wieder kein guter Tee zu haben ist. Egal, was Du brauchst, um Dich besser zu fühlen: tu es. Und genieße es, ein Nerd zu sein, denn Nerds sind die nettesten Menschen, weil sie nämlich zuerst nett zu sich selbst sind.

5. Lächle und sag Nein

Nein zu sagen ist mir schon immer schwer gefallen. Gleichzeitig habe ich über die Jahre gelernt, dass Nein sagen meine wichtigste Lektion ist, um meine Lebensqualität zu erhalten. Da mir das Nein sagen nicht immer leicht fällt und ich von Natur aus schnell zu begeistern bin, habe ich mir angewöhnt, mir einen Tag Bedenkzeit zu erbitten, bevor ich für ein Projekt zu- oder absage. So kann ich in Ruhe und ohne Druck nachdenken, meinen Terminkalender wälzen und dann am nächsten Tag eine verbindliche Entscheidung treffen, die ich dann auch nicht mehr zurücknehmen muss.

Mein Rezept der Woche

Was hat mein Rezept der Woche nun mit dem Thema Arbeit und Stress zu tun? Sehr viel. Denn so ein Ofengemüse ist für mich das beste Nervenfutter, das Körper und Seele zusammenhält. Es erfordert etwas Vorbereitung, den Rest erledigt der Ofen, so dass wir nicht stundenlang in der Küche stehen müssen, um eine leckere und gesunde Mahlzeit auf den Tisch zu bringen. Die Kombination von Gemüse und Kräutersauce ist darüber hinaus besonders basisch und deshalb wohltuend für unseren Körper, der unter Belastung zu Übersäuerung neigt.

Und nun meine Frage an Dich: wie gehst Du mit Stress und Belastung um? Hast Du Tipps und Tricks, die für Entspannung sorgen? Oder hast Du ein Hausmittel, das Dich mit der nötigen Energie versorgt? Dann lass es mich wissen und hinterlasse unter diesem Beitrag einen Kommentar. Ich freue mich drauf!

Buntes Ofengemüse mit Petersiliensauce

Portionen 2 Personen
Zubereitungszeit 40 Minuten
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Zutaten

Für das Ofengemüse:

  • 300 g Rosenkohl Strunk entfernt und halbiert
  • 300 g festkochende Kartoffeln geschält und klein gewürfelt
  • 200 g Karotten in Scheiben geschnitten
  • 200 g Pastinake geschält und klein gewürfelt
  • 1 Apfel entkernt und klein gewürfelt
  • 1 kleine rote Zwiebel geschält und in feine Ringe geschnitten
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 TL Salz
  • frisch gemahlener Pfeffer

Für die Petersiliensauc:

  • 70 g Petersilie dünnere Stängel können mit verwendet werden
  • 5 EL Olivenöl
  • 2 EL Wasser
  • 1 EL Apfelessig
  • 3/4 EL Ahornsirup optional
  • 3/4 TL Salz

So geht's

  • Den Backofen auf 220 °C Umluft und Oberhitze vorheizen.
  • Für das Ofengemüse alle Zutaten in einer Schüssel miteinander vermengen. Auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech gleichmäßig verteilen und auf mittlerer Stufe ca. 25 Minuten backen. Zwischendurch gegebenenfalls wenden. Das Gemüse ist fertig, wenn es bissfest und leicht gebräunt ist.
  • Für die Petersiliensauce alle Zutaten im Häcksler cremig pürieren.
  • Das Ofengemüse auf Tellern verteilen und mit der Petersiliensauce servieren.
Wellcuisine Stefanie Reeb

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  1. Silke schreibt:

    Liebe stefanie,
    das war mal wieder ganz grosses kino fuer den gaumen + die petersiliensauce war besonders raffiniert dazu. Koestlich! Danke, dass du uns so regelmaessig mit deinen tollen rezeptkreationen versorgst,
    die aussergewoehnlicherweise bei der gesamten familie prima ankommen.
    Wenn ich mir jedoch etwas wuenschen duerfte, waere es nach deinen zuletzt suess ausgerichteten backbuechern ein neues kochbuch mit herzhaften schmankerln!
    Herzliche gruesse + ein kuscheliges novemberwochenende!
    Silke

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Silke,

      vielen Dank für Deine liebe Rückmeldung zum Rezept! Freut mich wirklich sehr, dass es Dir gut geschmeckt hat. Danke Dir auch für Deinen Bücherwunsch!

      Viele liebe Grüße
      Stefanie

  2. Heike Friederichs schreibt:

    Liebe Stefanie,
    das ist wieder ein tolles Rezept. Das wird morgen direkt gemacht.
    Also, wenn ein stressiger Tag war, hab ich mich bisher danach in den Sessel geschmissen. Aberich will mal probieren, paar Yoga-Übungen zur Entspannung zu machen….aber der innere Schweinehund, lach. Vor allem, da ich ja immer wegen Hund und Mann schauen muss. Werd aber mal Deine verschiedenen Vorschläge versuchen irgendwie einzubinden.

    Lieben Gruß und einen schönen Restsonntag,
    Heike

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Heike,

      auf den Sessel schmeißen ist aber auch eine gute Strategie nach einem stressigen Tag. Mache ich auch gern. Vielleicht noch mit einer Pflegemaske im Gesicht oder einem feinem Essen in der Hand ;–)

      Liebe Grüße
      Stefanie

  3. Barbara schreibt:

    Liebe Stefanie,
    genial!!! Nicht nur das Rezept, sondern auch deine 5 goldenen Regeln. Die sind alle wirklich Gold wert. besonders gefällt mir: sei ein Nerd. Ich komme mir manchmal wirklich wie einer vor, wenn ich bei allen möglichen und unmöglichen Situationen mit meinen Döschen anrücke und im Zweifel was anderes esse als die anderen. Was sind das denn für Cräcker, die du mit dir trägst? Hier gibts wahlweise die Leinsamen Cräcker oder die Rosmarin-Feigen-Cräcker (die sättigen extrem….)
    Grade wurde es noch kurz stressig, da ich unbedingt alle Zutaten für das tolle vielversprechende Rezept holen musste, damit es gleich am Wochenende auf dem Tisch stehen kann. Fast – aber nur fast – hätte ich alles da gehabt. Rosenkohl ist zwar im Haus, aber schon fürs grüne Curry verplant und pastinake hab ich leider neulich nicht mitgenommen – hatte wohl schon einen Riecher.
    Ich wünsche dir ein sanftes Durchkommen durch stressige Zeiten – wie gut, dass du die goldenen Regeln erstellt hast.
    Herzlichste Grüße aus dem novembergrauen Berlin, deine Barbara

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Barbara,

      zu Deine Frage: ich nehme mir ganz häufig die Rosmarin-Feigen-Cracker mit für unterwegs. Die liebe ich vor allem auch, wenn ich für Termine sehr früh aufstehen muss und auf dem, Weg eine Kleinigkeit essen möchte. Dann tun sie einfach gut.

      Liebe Grüße
      Stefanie

  4. Barbara schreibt:

    Pps: ich möchte noch anmerken, dass dieses Gericht wirklich großartig ist. Wir haben es zwar völlig stressarm am Samstagabend zubereitet, saßen fast vor dem Ofen wie vor einem Fernseher und haben das leckere Ofengemüse beim Schmoren und Bräunen beobachtet. Um die köstliche Petersiliensosse haben wir uns fast gekloppt… 😉 Es ist noch was übrig und dafür haben wir den Basisches Kräuter dip nur mit Koriander gemacht. Auch ganz hervorragend.
    Ein perfektes Herbstessen in stressigen Zeiten ebenso wie an entspannten Abenden.
    Tausend Dank und herzlichste Grüße, deine Barbara (gerade das grüne Curry vertilgt, hach, das ist auch eines meiner Lieblinge!)

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Barbara,

      vielen Dank für Deine liebe Rückmeldung zum Rezept! Wenn man ganz entspannt ist, schmeckt es natürlich noch besser ;–).

      Viele Grüße
      Stefanie

  5. Barbara schreibt:

    PS: apropos Körper als Tempel, wollte unbedingt am Wochenende mal dein earl grey peeling testen. Das schiebe ich schon zu lange vor mir her. Aber deine goldene Regel 2. hat mich daran erinnert, das nicht immer wieder aufzuschieben.
    3. ist auch ganz wichtig und hier großes Thema, aber an 5. muss ich echt noch arbeiten…

  6. Annett schreibt:

    Ohh liebe Stefanie, dieses Rezept bzw das fertige Gericht ist mein ganz persönliches Wochenendhighlight. Da wird doch mal ganz schnell und unkompliziert ein trüber No-vember zu einem gemütlichen und glücklichen Yes-vember. Ich bin noch hin und weg. Selbst meine beiden Teenager, die sonst nie Rosenkohl essen, konnten sich kaum bremsen. …und die Petersiliensauce. …ein wahres Gedicht.
    Wir freuen uns schon auf die nächsten Hochgenüsse und grüßen Euch ganz herzlichst aus Lübeck

  7. Liebe Stefanie,

    Herzlichen Dank für das tolle Rezept. Eindeutig die Kategorie Wohlfühlen-Essen für mich 🙂
    Ich hab noch etwas Zitronensaft in die Petersiliensauce und anstatt der Kartoffeln Süßkartoffeln verwendet, passt auch sehr gut.

    An den goldenen Regeln muss ich noch etwas arbeiten..

    Eine schöne Zeit und liebe Grüße,
    Conny

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Conny,

      vielen Dank für Deine liebe Rückmeldung und die Inspiration zur Abwandlung des Rezepts! Süßkartoffeln kann ich mir hier auch sehr gut vorstellen!

      Liebe Grüße
      Stefanie

  8. Liebe Stefanie, jetzt habe ich schon sämtliche Bücher von Dir und habe auch unzählige süße Rezepte ausprobiert. Momentan bin ich aber glücklich und dankbar für so ein Rezept wie das Ofengemüse und die geniale Petersiliensauce,da ich im Moment nicht häufig zum Backen komme.
    Habe das Rezept mit verschiedensten Wurzelgemüsen und Rosenkohl gemacht, es war super lecker.
    Meiner Vorrednerin würde ich mich anschließen mit der Bitte, auch einmal in einem Buch (zum „Anfassen“) herzhafte Kochrezepte lesen zu können.
    Mein Lieblingsbild aus den Backbüchern ist auf jeden Fall der „Weihnachtshund“!))
    Vielen Dank für zahllose Inspirationen, die meine Geschmackswelt so bereichern!
    Schöne Grüße, Jana

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