Rhabarber-Streuselkuchen

Der saisonale Klassiker

Es gibt ja nicht mehr viele Lebensmittel, die man ausschließlich in der entsprechenden Saison bekommt. Und gerade deshalb empfinde ich sie als besonders kostbar. Dazu gehört zum Beispiel der Rhabarber. Als ich ihn diese Woche in unserer mallorquinischen Bauern-Kooperative nach langer Zeit zum ersten Mal wieder sah, begrüßte ich ihn also wie einen lange vermissten Freund und packte ihn gleich in meinen Einkaufskorb. In den folgenden Tagen verarbeitete ich ihn dann zweimal zu Kuchen – einmal mit Gluten, einmal ohne. Den mit Gluten verschenkte ich an unsere Nachbarn, den Glutenfreien bekam mein Mann. Da er Fruchtzucker nicht so gut verträgt, habe ich seinen Teig mit Erythrit zubereitet, so dass er einen sehr niedrigen glykämischen Wert hat und für einen ausgeglichenen Blutzuckerspiegel sorgt. Weil ich beide Rezepte lecker fand, stelle ich sie Dir hier beide vor.

Rhabarber ist eine alte Heilpflanze

Aber zurück zum Rhabarber. Wusstest Du, dass Rhabarber kein Obst, sondern ein Gemüse ist? Genauso wie der Spargel ist Rhababer ein Frühlingsgemüse mit einer Saison zwischen April und Juni. Ursprünglich stammt er aus Ostasien, wo er schon vor Tausenden von Jahren als Heilpflanze genutzt wurde. In einem der ältesten überlieferten Bücher der Traditionellen Chinesischen Medizin, dem “Shen Nong Ben Cao Jing”, wird Rhabarber als eine der wichtigsten Heilpflanzen zur Behandlung bakterieller Infektionen, Entzündungen und Krebstumore beschrieben. Auch in modernen Studien fand man heraus, dass Rhabarber zur Behandlung von bakterieller Sepsis und zur Zellregeneration eingesetzt werden kann, da er stark antioxidativ wirkt. Seine verdauungsfördernden Eigenschaften helfen außerdem bei Verstopfung und pflegen das Magen-Darmsystem.

Ist die Oxalsäure im Rhabarber schädlich?

Heutzutage liest man häufig, dass man Rhabarber mit Vorsicht genießen sollte wegen der enthaltenen Oxalsäure, die die Aufnahme von Calcium und Eisen hemmt. Oxalsäure befindet sich übrigens auch im Spinat, Mangold oder in Petersilie. Einem Zuviel an Oxalsäure können wir allerdings einfach entgegenwirken, indem …

… wir den Rhabarber nicht roh essen

… bevorzugt rote Stangen anstatt grüner kaufen

… ab Juni keinen Rhabarber mehr essen, da gegen Ende der Saison der Anteil an Oxalsäure ansteigt

Mein Rezept der Woche

Für mich ist Rhabarberkuchen einer der größten Genüsse überhaupt. Die Mischung aus süßem Teig (am liebsten mit Streuseln!) und den sauer-fruchtigen Rhabarberstücken ergibt zusammen eine perfekt ausbalancierte Süßigkeit, die unsere Geschmacksnerven aufs Leckerste stimuliert.

Ich bin gespannt, wie Dir der Kuchen schmeckt! Wenn Du ihn ausprobiert hast, freue ich mich sehr über Deinen Kommentar unter diesem Beitrag. 

Rhabarber-Streuselkuchen

Portionen 12 Stücke
Zubereitungszeit 1 Stunde
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Zutaten

Für den Rhabarberbelag:

  • 400 g Rhabarber
  • 3 EL Ahornsirup Grad A oder C

Für den glutenhaltigen Teig (glutenfreie Alternative siehe unten)*:

  • 200 g Dinkelmehl Type 1050
  • 60 g gemahlene Mandeln
  • 2 TL Weinstein-Backpulver
  • 2/3 TL Salz
  • abgeriebene Schale von 1 unbehandelten Zitrone
  • 100 ml Ahornsirup Grad A oder C
  • 80 g natives Kokosöl geschmolzen
  • 150 g ungesüßtes Apfelmus

*Glutenfreie Teigalternative (Rhabarber und Streusel sowie Zubereitung und Backzeit wie im Rezept beschrieben):

  • 250 g gemahlene Mandeln
  • 120 g Erytrit
  • 2 TL Weinstein-Backpulver
  • 1/3 TL Salz
  • 150 g Apfelmus
  • 5 Eier
  • abgeriebene Schale von 1 Zitrone

Für die Streusel:

  • 100 g gemahlene Mandeln
  • 2 EL natives Kokosöl streichfähig bei Zimmertemperatur
  • 2 EL Ahornsirup Grad A oder C

So geht's

  • Den Rhabarber schälen und in Stücke schneiden. In eine Schüssel füllen, mit dem Ahornsirup vermischen und 30 Minuten ziehen lassen. Dann in ein Sieb geben und abtropfen lassen.
  • Den Backofen auf 180 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.
  • Eine Teigvariante (normal oder glutenfrei) auswählen und lle Zutaten für den Teig glatt vermischen.
  • Eine 26-cm-Springform mit Kokosöl ausfetten und 
den Teig hineingeben. Den Rhabarber gleichmäßig auf der Oberfläche verteilen.
  • Alle Zutaten für die Streusel mit den Händen verkneten und auf die Kuchenoberfläche bröseln.
  • Den Kuchen ca. 40 Minuten backen. Am Ende der Backzeit sollte ein in den Teig gepikster Zahnstocher sauber wieder herauskommen.
Wellcuisine Stefanie Reeb

 

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  1. Sabine Kosova schreibt:

    Liebe Stefanie, ich freue mich über dieses Rezept, da ich gerade versuche Mehl und Zucker wegzulassen. Die Chiasamen und das Ei kommen nur dazu , wenn ich es mit deiner Glutenfreien Variante backe? Habe ich das richtig verstanden?
    Der Alternative Teig wird nach Rezept gemacht ohne Chiasamen und dem Ei?
    Liebe Grüße, Sabine

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Sabine,

      wie schön, dann passt das Rezept ja gerade! Ja, die Chiasamen oder das Ei gehören zur ersten Teigvariante mit dem glutenfreien Mehl. Bei der alternativen Teigvariante musst Du nichts zusätzlich hinzufügen.

      Liebe Grüße
      Stefanie

  2. Birgitta schreibt:

    Liebe Stefanie,

    ich mag deine Rezepte immer sehr und habe schon verschiedene nachgebacken und gekocht.
    Was mich aber nur immer sehr überrascht, ist der hohe Salzanteil in deinen Rezepten. In so einem Kuchen wie dem Rhabarberkuchen nehme ich nur eine Prise in den Teig.

    Aber ansonsten sind deine Rezepte immer sehr lecker. Danke für die Bereitstellung von ihnen 🙂 und einen schönen Tag, ein schönes Wochenende
    Liebe Grüße
    Birgitta

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Birgitta,

      danke für Deine liebe Rückmeldung zu meinen Rezepten! Was das Salz in süßem Gebäck angeht, bin ich stark geprägt durch die französische Patisserie, mit der ich an der Grenze zu Frankreich aufwachsend, groß geworden bin. Da kommt immer eine ordentliche Prise Salz in den Kuchenteig, und ich finde, die salzige Note harmonisiert die Süße des Gebäcks ganz wunderbar. Aber Du kannst natürlich auch weniger Salz verwenden, das kann man je nach Geschmack variieren.

      Einen lieben Gruß
      Stefanie

      1. Birgitta schreibt:

        Guten Morgen Stefanie,

        Vielen Dank für deine Antwort. Das erklärt natürlich alles 🙂 Kindheitserinnerungen und Geschmäcker, die man da kennengelernt hat, haben einen großen Einfluß auf unser weiteres Leben.
        Ich werde das Rezept auch einmal damit ausprobieren, aber ich habe im Gegensatz zu dir halt in meiner Kindheit schon gelernt, dass in Süßes eine Prise Salz und im Gegenzug in Salziges dann eine Prise Zucker kommt. Aber wie du ja geschrieben hast, das kann man für sich abwandeln.
        Aber der Kuchen ist auf jeden Fall sehr fein geworden. Ich habe ihn am Samstag nämlich gebacken da ich noch tiefgefrorenen Rhabarber von letztes Jahr in meinem Gefrierschrank entdeckt habe und der ja aufgebraucht sein sollte, bevor ich neuen verarbeite.

        Jetzt wünsche ich dir aber einen schönen Tag und hoffe, dass auch bei dir die Sonne so schön scheint wie sie es hier im Süden von Deutschland tut.
        Liebe Grüße
        Birgitta

  3. Sabine Kosova schreibt:

    Liebe Stefanie, ich genieße gerade den leckeren Kuchen! Er schmeckt köstlich.
    Ich hatte kein Erytrit zuhause und habe dafür Xylit benutzt.
    Ich werde diesen Kuchen sicher noch öfter machen und verschiedenes
    Obst ausprobieren, wie z.B Äpfel, Blaubeeren oder Aprikosen. Es gibt bestimmt viele Möglichkeiten.
    Vielleicht auch mal als Muffins. Meinst du , man kann ihn auch einfrieren?
    Vielen lieben Dank nochmal, das Rezept kam genau in richtigen Moment für mich!
    Hab ein schönes Wochenende
    Liebe Grüße, Sabine

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Sabine,

      das freut mich sehr, dass Dir der Kuchen schmeckt! Ja, Xylit funktioniert als Ersatz ganz wunderbar. Und der Kuchenteig schmeckt auf jeden Fall auch toll mit den anderen Obstsorten.

      Einen lieben Gruß
      Stefanie

  4. Edith schreibt:

    Liebe Stefanie, habe den Kuchen heute nachgebacken und noch lauwarm das erste Stück intus… Lecker!!
    Aufgrund spontaner Kuchenlust habe ich mangels Rhabarber TK-Stachelbeeren vom letzten Sommer genommen und mangels Apfelmus ein Ei. Sehr empfehlenswert, danke!
    Lieben Gruß
    Edith

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Edith,

      das ist eine super Idee, den Kuchen mit Stachelbeeren zu backen! Muss ich auch mal ausprobieren.

      Liebe Grüße
      Stefanie

  5. Stephanie schreibt:

    Liebe Stefanie,

    nun bin ich etwas ratlos! Ich backe gerade deinen Kuchen mit der Alternative. So wie es hier steht, finde ich keine Angaben zu den Chiasamen. Ich habe den alternativen Teig jetzt fertig so wie er oben steht, doch er ist so flüssig da zum Apfelmus auch noch 5 Eier dazugekommen sind.
    Übersehe da du etwas?

    Liebe Grüße Stephanie

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Stephanie,

      danke für Deine Nachricht! Du übersiehst nichts, der ungebackene Teig ist ziemlich flüssig, wenn er gebacken ist, wird er aber fest und ist schön saftig. Chiasamen kommen nicht rein.

      Liebe Grüße!
      Stefanie

  6. Barbara schreibt:

    Liebe Stefanie,
    ich mache kein großes Geheimnis daraus: ich liebe Saisonale Lebensmittel. Und den Rhabarber ganz besonders, nicht zuletzt, weil wenn man Rhabarber ganz oft ohne Pause hintereinander sagt, klingt es wie Barbara…
    Früher habe ich gerne Rhabarber Baiser Torte gemacht und suchte schon lange nach feinen veganen zuckerfreien Alternativen. Gut, dein Rhabarber Crumble steht gerade auch regelmäßig auf dem Tisch, abwechselnd mit diesem wunderbaren Kuchen. Ich habe ihn schon zweimal gebacken, heute als Muffins, was auch sehr sehr gut ging. Und für unterwegs einfach praktischer.
    Herzlichen Dank für das feine frühlingshafte Rezept, deine Barbara

  7. Barbara schreibt:

    Sag mal, Liebe Stefanie, könnte ich das Kokosöl auch durch Olivenöl ersetzen? Sind gerade mit etwas eingeschränkten Backmöglichkeiten am Bodensee, ganz herzliche Grüße und tausend Dank für all deine wundervollen Rezepte und Texte, deine Barbara

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Barbara,

      entschuldige meine späte Antwort! Das Kokosöl kannst Du in allen meinen Rührteigrezepten gegen Olivenöl oder ein anderes Öl austauschen. Nur beim Mürbteig funktioniert das nicht.

      Liebe Grüße!
      Stefanie

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