Orangen-Mandel-Salat

Entspannt wachsen im Januar

Januar ist der Monat der guten Vorsätze und des schlechten Gewissens. Vorsätze werden genauso schnell gefasst wie gebrochen. Und Hoffnungen auf bahnbrechende Veränderungen sind genauso groß wie die Enttäuschung, wenn diese nicht umgehend eintreffen. Magazine titeln jetzt mit Detox-Plänen und Mut zum Neuanfang … und irgendwie erhöht sich der Druck. Spürst Du es auch? Kein Wunder, dass viele Leute gerne im Januar in Urlaub fahren.

„Der Mensch verändert sich nicht, er entfaltet sich nur“. Dieses Zitat stammt von Max Frisch und ist für mich das klügste, was man zu diesem Thema sagen kann. Merkst Du, wie Du Dich entspannst, wenn Du es auf Dich wirken lässt? Veränderung kann Stress machen. Wir suchen oft im Außen nach ihr, fühlen uns aber innerlich immer noch wie zuvor. Entfaltung entsteht in Deinem Innern und bedeutet, dass Du Dein Wesen einfach noch mehr zum Ausdruck bringst. Entfaltung ist außerdem ein nie endender Prozess. Auch das kann für Entspannung sorgen, denn wir müssen mit nichts „fertig“ werden. Wachstum oder Entfaltung geschieht überall in der Natur – also auch in uns – von selbst. Man muss nur den richtigen Nährboden schaffen (wobei sogar in den steinigsten Gegenden beharrlich Pflanzen wachsen ;–) und ab und zu gießen. Ein guter Nährboden für unsere Entfaltung ist Selbstvertrauen. Das können wir vor allem stärken, indem wir genauer auf unsere Gefühle achten und dementsprechend handeln. Wenn Du mit einem Menschen zusammen bist, der tut, was er sagt und der mit seinen Gefühlen im Einklang ist, dann fällt es Dir leicht, ihm zu vertrauen. Genauso geht es Dir auch mit Dir selbst. Und „gießen“ kannst Du Deine zarte Pflanze, indem Du neugierig und offen bleibst – das sind übrigens auch die besten Eigenschaften, um eine Menge Spaß zu haben.

Deshalb mein guter Vorsatz für das Jahr 2016: weiter machen, öfters mal innehalten, fühlen, (eventuell) Kurs korrigieren und wieder weiter. Und Spaß haben nicht vergessen! Das ist Entfaltung 2016.

Ein gutes Beispiel für ein zuerst einmal überraschendes Wachstum in der Natur ist für mich die Orange. Von Farbe, Duft und Geschmack würde sie eigentlich viel besser in den Sommer passen. Und doch hat sie in den mediterranen Regionen gerade im tiefsten Winter, nämlich jetzt, Hauptsaison. Natürlich passiert in der Natur nichts zufällig und so macht es absolut Sinn, dass uns die Zitrusfrüchte in der kältesten Zeit des Jahres mit Vitamin C versorgen und uns so vor Erkältungen und Vitaminmangel schützen. Da ich insgesamt, und speziell wenn es um Essen geht, neugierig bin, mag ich es, überraschende Verwendungen von Zutaten zu finden. So habe ich diese Woche aus den frischen Orangen, die ich Sonntags auf dem Markt in Santa Maria/Mallorca gekauft habe, einen herzhaften Vorspeisen-Salat gemacht. Das ist ungewohnt, aber köstlich. Ein guter Nebeneffekt ist, dass unser Körper die guten Wirkstoffe der Orange besser aufnehmen kann, wenn wir sie als erstes essen. Garniert wird der Salat – um beim mediterranen Thema zu bleiben – mit Mandeln. Hier auf der Insel lassen sich übrigens zur Zeit schon die ersten Mandelblüten blicken. Die Entfaltung ist im vollen Gange!

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Orangen-Mandel-Salat

Portionen 4 Personen
Zubereitungszeit 20 Minuten
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Zutaten

Für das Dressing:

  • 2 kleine Schalotten geschält und grob gehackt
  • 1 Knoblauchzehe geschält und grob gehackt
  • 100 ml Wasser
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 EL weißes Mandelmus
  • 1 EL Apfelessig
  • 1 EL Nährhefe oder "Nutritional Yeast"
  • 1/2 EL Honig alternativ: Ahornsirup
  • 1/2 TL Salz
  • Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Für den Salat:

  • 80 g blanchierte Mandeln
  • 1/2 TL Salz
  • 6 Orangen

So geht's

  • Für das Dressing die gehackten Schalotten und den Knoblauch in einen Topf mit 100 ml Wasser geben und zum Köcheln bringen. Ca. 5 Minuten bei geringer Hitze köcheln lassen. Dann mit den restlichen Zutaten in der Küchenmaschine pürieren.
  • Für den Salat die blanchierten Mandeln ca. 3–5 Minuten in einer Pfanne anrösten bis sie leicht gebräunt sind. Etwas abkühlen lassen und hacken. Mit Salz vermischen.
  • Für den Salat die Orangenschale und Haut mit einem scharfen Messer abschneiden.
  • Die Orangen in Scheiben schneiden und auf 4 Tellern kreisförmig anrichten.
  • Das Dressing auf den Orangen verteilen und mit gehackten Mandeln bestreut servieren.
Wellcuisine Stefanie Reeb

 

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  1. irmen schreibt:

    Liebe Stafanie, dein Text über die Entfaltung war für mich wieder ein wunderbares geistiges Frühstück.
    Die Orangen vom Tengelmann sind leider immer ein bisschen ein Lotteriespiel – manchmal phantastisch saftig und süß und manchmal kaum genießbar.
    Trotzdem gehe ich jetzt in den schneeflocken-wirbelnden Wind hinaus und versuche mein Glück und dann gibt es das lecker leibliche Mandel-Orangen-Frühstück.
    Liebe Grüße
    Irmen

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Irmen, ja, die Qualität der Orangen ist wirklich entscheidend für diesen Salat. Aber selbst wenn sie etwas sauer sein sollte, mildert die Sauce das wieder etwas ab. Ein kleiner Trick, wenn die Orangen wirklich sauer sind: kaufe ein paar getrocknete Medjool-Datteln, schneide sie in feine Streifen und garnier den Salat noch zusätzlich damit. Das rundet die Säure schön ab.

  2. Daniela schreibt:

    Liebe Stefanie,
    der Salat schmeckt köstlich. Das Dressing ist sehr interessant und ich lasse keinen Tropfen davon auf dem Teller zurück – wenn du verstehst, was ich meine 😉
    Für meinen nächsten Besuch mache ich diesen Salat als Vorspeise, dann Kartoffeln mit dem basischen Kräuterdipp und noch was mit Schokolade als Dessert. Hast du eine Idee, was als „Beilage“ zu den Kartoffeln passt, wenn es kein Tier sein soll?
    Herzliche Grüße und noch ein schönes Wochenende
    Daniela

    1. Stefanie Reeb Autor schreibt:

      Liebe Daniela,

      wie schön, dass Dir der Salat gut geschmeckt hat! Dein Menü klingt nach einer super Mischung! Spontan fiel mir als Beilage zu den Kartoffeln dieser Brokkoli ein: https://wellcuisine.net/rezepte/hauptgerichte/4128-geroesteter-brokkoli-mit-tahini-sauce
      Eventuell auch ohne Tahini-Sauce, weil Du ja schon den grünen Dipp hast.

      Liebe Grüße!
      Stefanie

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